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Leben und Arbeiten im Wohnmobil: Digitale Nomaden auf Rädern
I Am Digital

Digitale Nomaden auf Rädern: Vom Leben und Arbeiten im Wohnmobil

Steffi und Olaf leben und arbeiten im Wohnmobil

Gastbeitrag von Steffi

Gemeinsam mit meinem Mann und unserer Hündin Lucy wohne ich seit 2009 in einem kleinen Oldtimer LKW, der zum Wohnmobil ausgebaut ist. Unterwegs sind wir zwischen Brandenburg und der Algarve. Nach 2 langen Radreisen und der Erkenntnis, dass wir nicht viele Dinge zum Leben brauchen, erschien uns das Wohnen hinter Mauern nicht mehr ideal.

Wir wollten unterwegs und unabhängig sein – so war ein Wohnmobil für uns die logische Konsequenz.

Wir betreiben den Reiseblog Keine Eile, die Reiseseite Algarve Pur und noch ein paar andere Projekte. Wir sind gerade in die Selbständigkeit gestartet und hoffen, dass sich alles gut entwickeln wird.

Wenn andere erfahren, dass wir im Wohnmobil leben, sind die meisten zunächst mal erstaunt. Viele finden es cool. Die Leute scheinen von diesem Lebensstil sehr romantische Vorstellungen zu haben.

Doch wie alles im Leben hat auch dieser Lifestyle so seine Vor- und Nachteile.

Leben im Wohnmobil

Ortsungebunden zu sein ist für mich Freiheit pur. Wenn es uns an einem Ort nicht mehr gefällt, fahren wir einfach weiter. Es gibt so viele schöne Plätze. Der Horizont ist unser zu Hause.

Das Leben on the road ist aber auch anstrengend. Immer unterwegs, niemals irgendwo ankommen. Eine Heimat, wo wir die Tür hinter uns zumachen und Kraft tanken können, haben wir nicht.

Anders als früher, wo wir noch in einem Haus wohnten, findet unser Leben heute überwiegend draußen statt. Wir erleben unsere Umwelt, das Wetter, die Natur viel intensiver und direkter. Vor allem, wenn der Regen auf das Dach prasselt, oder sich der Wagen im Sturm wiegt.

Im Haus hatten wir viele Zimmer, eine große Küche, eine Badewanne – Raum. Jetzt leben wir zu zweit in einem Zimmer mit 9qm. Auf unseren Herd passen so gerade 2 Töpfe und eine Dusche ist noch in Planung. Wir können keine Türen hinter uns schließen, um uns mal aus dem Weg zu gehen, wenn wir konzentriert arbeiten wollen.

Das ist meine Lieblingsecke zum Arbeiten im Wohnmobil

Arbeiten im Wohnmobil

Zum Arbeiten bin ich früher ins Büro gefahren. Dort hatte ich einen Raum für mich alleine, einen Schreibtisch, einen großen Bildschirm und einen Pausenraum. Einen Chef, Kollegen und Kunden. Es gab eine IT-Abteilung, die sich darum gekümmert hat, dass der PC läuft und die Stromrechnung hat die Firma gezahlt.

Jetzt ist der einzige kleine Tisch in unserem Laster mein Arbeitsplatz – wenn wir ihn nicht gerade für etwas anderes benötigen. Wenn das Wetter schön ist schreibe ich auch gerne draußen. Dafür habe ich einen klappbaren Campingtisch.

Mein Notebook ist ein DELL Latitude E7440. Ich habe es vor allem wegen des sehr niedrigen Stromverbrauchs ausgewählt.

Ins Internet gelange ich über ein MIFI. Dort steckt eine SIM Karte drin. Mobiles Internet via UMTS ist leider recht teuer, ich bin in Volumen und Geschwindigkeit stark eingeschränkt und es gibt auch nicht überall Empfang.

Wichtig zu wissen ist vielleicht, dass wir im Wohnmobil lebend nicht nur das oft zitierte Notebook + WLAN benötigen. Wir müssen auch selbst dafür sorgen, dass Strom und WLAN überhaupt zur Verfügung stehen.

Wir können den Computer nicht einfach in eine Steckdose stecken und wieder aufladen, wir müssen uns auch um die Batterien kümmern, in denen der Strom drin ist.

Wir haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und einen Generator für den Notfall, um die Batterien mit Strom zu versorgen.

Es wäre vielleicht eine Lösung auf Wohnmobilstellplätze oder Campingplätze zu fahren, wo es Strom aus der Steckdose und manchmal auch WLAN geben würde.

Doch diese Plätze entsprechen einfach nicht unserem Lifestyle. Alles, was wir gerne machen, ist dort meistens verboten.

Winter in der Algarve – Arbeiten im Wohnmobil

Reisen mit dem Wohnmobil

Früher hatten wir Urlaub. Jetzt sind wir ständig unterwegs, wechseln alle paar Tage, oder Wochen unseren Standort.

Reisetage sind keine Arbeitstage. Da schaffen wir es vielleicht gerade so, das E-Mail-Postfach und die Social Media Kanäle zu checken.

An jedem neuen Ort, müssen wir uns erst mal eingrooven, bevor fokussiertes Arbeiten möglich ist. Ständig unterwegs sein, ist auf Dauer recht anstrengend, das wirkt sich auch auf die Arbeit aus.

Trotz all der Nachteile, überwiegen für mich die Vorteile eines Lebens auf Rädern. Ich liebe es, unabhängig zu sein, unterwegs zu sein und neue Orte zu entdecken. Und ich mag es, mein Zuhause immer dabei zu haben.

Falls du jetzt denkst: “Das wäre auch was für mich” – dann probiere es aus! Wohnmobile kannst du überall mieten. Leihe dir eines für ein paar Wochen aus und finde heraus, ob dir der Lifestyle gefällt.

Oder schau einfach auf www.keine-eile.de vorbei.

Alle Bilder kommen mit freundlicher Genehmigung von Steffi.

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Gastautor

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