In den USA soll es bereits knapp 20 Millionen Solopreneure geben. Die Tendenz ist auch bei uns steigend, was nicht zuletzt an der fortschreitenden Digitalisierung liegt. Was man unter dem innovativen Businessmodell versteht und ob du dafür tatsächlich geeignet bist, erfährst du in unserem heutigen Blogbeitrag.
Den Hype, den es noch vor wenigen Jahren um Entrepreneure gab, ist längst nicht verflogen, allerdings gibt es mit den Solopreneuren mittlerweile eine weitere Unternehmer-Spezies. Das liegt primär daran, dass immer mehr Personen ihr eigenes Ding machen wollen, um selbstgesteckte Ziele zu erreichen und Arbeit nicht als solche empfinden zu müssen. Da du gerade diesen Beitrag liest, nehme ich stark an, dass es dir gerade ähnlich ergeht.
Was sind Solopreneure eigentlich?
Um zu klären, ob du dein digitales Nomadentum als Solopreneur, Entrepreneur oder doch lieber als Freelancer starten solltest, gilt es, die Begriffe vorab zu differenzieren. So hat ein Solopreneur, wie gerade schon angedeutet, reichlich wenig mit einem Freelancer oder Entrepreneur zu tun. Während der Freiberufler für andere und der Entrepreneur mit anderen arbeitet, ist der Solopreneur in erster Linie mit seiner eigenen Geschäftsidee in Form eines Produktes beschäftigt, welche er alleine umsetzt oder vielmehr umsetzen lässt.
Ein Solopreneur ist also …
- ein Entrepreneur, der sein eigenes Ding macht, prozessorientiert arbeitet und gerne auch mal outsourct.
- ist der CEO seines eigenen 1-Mann-Business.
Die Charakteristika eines Solopreneurs
Ein Solopreneur kennzeichnet sich dadurch, dass er die URL seiner Website mit seinem eigenen Namen besetzt, vor lauter Stress vergisst zu essen und zu duschen, immer hungrig nach Erfolg ist und eine nie endende ToDo-Liste hat. So zumindest die humoristische Sichtweise, die aber eigentlich gar nicht so abwägig ist.
Einige wichtige Eigenschaften sollte ein angehender Solopreneur aber dennoch mitbringen. So sollte er nicht nur selbstständig arbeiten sowie konzeptionell und unternehmerisch denken, um das eigene Projekt von Anfang bis Ende zu schaukeln. Er sollte auch Allrounder-Fähigkeiten haben oder zumindest eine gewisse Lernbereitschaft, um einzelne Dinge umsetzen zu können.
Von großer Bedeutung ist auch eine gehörige Portion an Selbstdisziplin und Eigenmotivation. Denn so eine One-Man-Show ist nur dann erfolgreich, wenn man sich täglich selbst in den Hintern tritt und die ToDo-Liste abarbeitet, um mit viel Geduld und Durchhaltevermögen irgendwann das gesetzte Ziel zu erreichen.
Ach ja, die Experimentierfreudigkeit nicht zu vergessen, schließlich brauchen coole Produkte nicht nur kreative Ideen, sondern auch eine gewisse Freude am Ausprobieren.
Darum solltest du Solopreneur werden
Verfügst du über die obigen Eigenschaften, dann sind das schon mal sehr gute Voraussetzungen, um als Solopreneur durchzustarten. Umso besser, dass es zahlreiche positive Aspekte gibt, die einem das Solopreneurship noch schmackhafter machen. Hier eine Auflistung mit acht Punkten, warum du Solopreneur werden solltest:
- Du kannst deine eigenen Wünsche und Ideen verwirklichen und bist für deren Erfolg verantwortlich.
- Du bist nicht nur ein Teil eines Projektes, sondern in sämtliche Prozesse integriert.
- Du bist (je nach Business) ortsunabhängig.
- Du kannst deine Arbeitszeiten selbst gestalten und flexibel anpassen.
- Du bist in deinem gesamten Handeln absolut unabhängig.
- Du kannst deine Geschäftsidee sofort umsetzen und dein Produkt spontan umgestalten.
- Du hast dank der fortschreitenden Digitalisierung zahlreiche Tools zur Verfügung, die dir den Arbeitsalltag erleichtern.
- Du kannst dein Online-Business ohne hohe Kosten aufbauen (z. B. Blog, Affiliate-Shop, E-Books).
Der eigene Chef sein, ortsunabhängig und zeitlich flexibel arbeiten. Das hört sich doch alles sehr gut an, oder?
Darum solltest du lieber nicht Solopreneur werden
Bevor du jetzt aber völlig euphorisiert deinen aktuellen Job hinschmeißt und dir einen Businessplan erstellst, solltest du dir auf alle Fälle noch die folgenden Punkte durchlesen, denn auch beim Solopreneurship gilt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt:
- Du arbeitest oftmals weit mehr als 40 Stunden pro Woche.
- Du bist nicht nur am Umsetzen deiner Projekte, sondern musst dich auch mit lästigem Verwaltungskram beschäftigen.
- Du hast mit ständigem Druck, Selbstbezweifel und Existenzängsten zu kämpfen.
- Du wirst als Solopreneur kein Milliardenunternehmen aufbauen. Leute wie Steve Jobs, Richard Branson und Elon Musk haben es nicht alleine zu Ruhm und Ehre geschafft.
- Du bist bei der Umsetzung einer Geschäftsidee von deinen eigenen Fähigkeiten abhängig.
- Du musst dich ständig weiterbilden und neue Skills erlernen, um deine Projekte eigenständig umzusetzen.
Abschrecken sollen dich die obigen Aspekte keineswegs. Doch es ist schon sinnvoll, sich vor Augen zu halten, was auf dich zukommen könnte und auf die unschönen Gegebenheiten vorbereitet zu sein.
One-(Wo)Man-Show – ja oder nein?
Du weißt noch immer nicht, ob das Solopreneurship eine sinnvolle Option für dich ist, um als digitaler Nomade dein Geld zu verdienen? Dann setze dich mit einem Blatt Papier und einem Stift an einen Tisch und mache dir in aller Ruhe ein paar Notizen zu folgenden Antworten:
- Wie soll dein Traumjob aussehen?
- Welche Stärken und besonderen Fähigkeiten hast du?
- Was ist deine Leidenschaft und wie kannst du damit Geld verdienen?
Alle Antworten aufgeschrieben und die erste Geschäftsidee im Hinterkopf? Wenn ja, dann solltest du dich definitiv noch näher mit dem Thema Solopreneurship auseinandersetzen, um dein erstes Projekt in die Wege zu leiten. Wie du deine eigene Marke als Solopreneur stärkst, kannst du in einem unserer vergangenen Blogbeiträge zum Personal Branding nachlesen.
Oder hast du bereits erste Erfahrungen als Solopreneuer gesammelt? Dann hinterlasse doch einfach kurz einen Kommentar, wie sich dein eigenes Business entwickelt hat und mit welchen Hürden du anfangs zu kämpfen hattest.