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Darauf kommt´s beim Start als Digitaler Nomade wirklich an ✔
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Gedanken, die du dir vor dem Start als Digitaler Nomade machen solltest

Start als Digitaler Nomade

Du bist also auf dem Weg Digitaler Nomade zu werden oder überlegst es dir zumindest schon seit geraumer Zeit? Dann kommt dieser Beitrag genau richtig, da du heute erfährst, welche Fragen du dir vor dem Start unbedingt machen solltest und was es vor dem Verlassen des Hamsterrades zu beachten gibt.

Der Trend um das digitale Nomadentum hält weiter an. Das ist nicht nur an der Anzahl der Blogs zu erkennen ist, die in den vergangenen Monaten aus dem Erdboden geschossen sind und mitverantwortlich für einen wahren Hype um den digitalen Lifestyle geworden sind. Selbst alteingesessene Massenmedien greifen die Themen rund um ortsunabhängiges Arbeiten vermehrt auf. Droht bald vielleicht sogar eine Revolution des Arbeitsmarktes?

Dem sind wir uns sicher, allerdings wird es bis dahin noch ein weiter Weg sein, schließlich schiebt uns in Sachen Innovation und Aufbruchstimmung meist die German Angst einen Riegel davor. Auf die Veränderungen der hiesigen Arbeitsstrukturen möchte ich jedoch gar nicht allzu sehr eingehen, sondern den heutigen Beitrag vielmehr dem Start in eine flexible und ortsunabhängige Selbstständigkeit widmen, welche letztendlich jeder selbst in der Hand hat.

Was gibt es vor dem Start als Digitaler Nomade zu beachten?

Arbeiten am Strand, die Pausen beim Surfen verbringen und in fremde Kulturen eintauchen. Das hört sich doch ziemlich verlockend an, oder? Dass das digitale Nomadentum einige Nachteile mit sich bringt, wird dabei oftmals vergessen. Unter anderem auch, weil sich manche, zu denen vielleicht auch du gehörst, im Vorhinein zu wenig Gedanken machen, was es vor dem Start als Digitaler Nomade alles zu beachten gibt.

Um dir einige Stunden an Lebenszeit zu ersparen, habe ich mich einmal hingesetzt und überlegt, über welche Punkte du dir im Vorhinein unbedingt den Kopf zerbrechen solltest bevor du in die große, weite Welt hinausziehst.

Was sind deine Ziele?

Eine Schnapsidee sollte der Einstieg in ein selbstständiges und ortsunabhängiges Leben keinesfalls sein. Sei dir im Klaren, was du eigentlich erreichen willst. Ist es die Ungebundenheit, die dich reizt, die fernen Länder oder ist es die Motivation, die Komfortzone zu verlassen und etwas eigenes auf die Beine stellen zu wollen?

Ein Digitaler Nomade definiert sich nicht dadurch, dass er ununterbrochen in der Welt unterwegs ist. Es gibt genügend Beispiele, die eher sesshaft sind und nicht die exostischsten Orte unseres Planeten abklappern. Örtlich unabhängig sind sie dennoch, sodass sie spontan den Arbeitsplatz wechseln können.

Willst du viel reisen, dann liegt es nahe, dass du dir Gedanken darüber machst, wohin es für dich gehen soll. Da du von unterwegs aus arbeiten musst und meist auf Internet angewiesen bist, solltest du deine Destination danach auswählen, ob dies gegeben ist und du deine Aufträge und Tasks von dort erledigen kannst. Aber dazu später mehr. Oder bist du als reiner Backpacker vielleicht doch besser aufgehoben?

Auch was den Arbeitsalltag betrifft, kommst du um gewisse Strukturen nicht herum. Lifestyle Design schön und gut, aber als Hallodri um den Globus zu jetten geht ganz sicher nicht gut. Es wird wichtig sein, den Verlockungen (z.B. Strand, Sehenswürdigkeiten, Partys) zu widerstehen. Ob du über genügend Selbstdiszplin verfügst kannst du beispielsweise wunderbar auf einer Workation testen.

Wie willst du dich über Wasser halten?

Eine grundlegende Frage, die du dir vorab stellen solltest, ist, wie du eigentlich an genügend Kohle kommst, um nicht auf dem Trockenen zu sitzen. Hast du bereits erste Ideen für dein eigenes Online Business? Wenn nicht, dann schnappe dir schleunigst einen Zettel und Stift und sei kreativ.

Sofern du über genügend Kapital verfügst, musst du dir über diese Problemchen natürlich keine Gedanken machen, schließlich kannst du dann in aller Ruhe starten und dir den Kopf über deine Businessidee auch noch nach drei Mojito aus den Fingern saugen. Diesen Luxus haben jedoch nur wenige und wahrscheinlich bist auch du einer von denjenigen, die darauf brennen ihr eigenes Ding durchzuziehen – und zwar mit vollster Hingabe – oder?

Je nach Idee wirst du dir auch überlegen müssen, welche Richtung du einschlagen willst. Möchtest du weiterhin für deinen bisherigen Arbeitgeber tätig sein und als Remote Worker von überall arbeiten oder willst du als Freelancer eigene Projekte an Land ziehen und deine Kunden von dort betreuen, wo es dir gerade am besten gefällt?

Vielleicht bist du aber auch ganz heiß darauf ein eigenes Blogbusiness hochzuziehen, wodurch du zum Blogpreneur mutierst. Oder du hast bereits eine spannende Produktidee und wirst dich als Solopreneur oder Entrepreneur verwirklichen. Die Entscheidung liegt ganz bei dir.

Hast du dir Gedanken über die Rechtsform deines Business gemacht?

Leider gehört zum Start als Digitaler Nomade jede Menge Bürokratie dazu. Einen der ersten Schritte, den du nach deinem Entschluss, ortsunabhängig arbeiten zu wollen, gehen musst, ist ein Besuch beim Gewerbeamt. Zuvor solltest du dir bereits ein paar Gedanken über den Bereich deiner Tätigkeiten gemacht haben und welche Rechtsform dein Unternehmen haben soll.

Wirst du alleine arbeiten, dann kommt für dich vorerst nur die Option des Einzelunternehmers in Betracht. Die Anmeldung beim Gewerbeamt ist schnell gemacht und hat in meinem Fall damals circa 20 Euro gekostet, obwohl sich dieser Betrag je nach Ort, an dem du deinen Wohnsitz hast, verdoppeln oder gar verdreifachen kann.

Kleiner Tipp für die Gewerbeanmeldung: Achte beim Ausfüllen des Formulars darauf, dass du unter dem Punkt Angemeldete Tätigkeit keine zu spezifischen Angaben machst. Trage zum Beispiel nicht E-Mail-Marketing ein, sondern verallgemeinere deine Tätigkeit etwas und verwende Online Marketing. Damit hältst du dir das Finanzamt fern und es kommen keine Fragen, sofern du auch andere Bereiche (z.B. Bloggen, Social Media, Suchmaschinenoptimierung) abdeckst.

Als Freiberufler und Einzelunternehmer kannst du zudem Gebrauch von der Kleinunternehmerregelung machen. Die Vorteile sind, dass du hierbei in den Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen musst und der einfachen Buchführung unterliegst, was dir eine Menge Zeit sparen wird. Bis zu welchen Einnahmen die Kleinunternehmerregelung greift und alle weiteren Informationen dazu, kannst du in aller Ruhe in einem vergangenen Gastbeitrag von Fabian Silberer zu diesem Thema nachlesen.

Was es mit weiteren Rechtsformen wie der GbR, UG, GmbH oder der Ltd. auf sich hat, möchte ich nicht weiter aufbröseln, da dies den Rahmen dieses Blogposts sprengen würde. Fakt ist aber, dass du dich sobald die erste Gewinnerzielung durch dein Online Business in Aussicht ist, auf eine Rechtsform festlegen solltest. Sofern du nicht von Anfang an das große Geld machst, bist du mit einer Anmeldung als Kleingewerbetreibender bestens aufgehoben.

Schon mal an das Thema Versicherungen gedacht?

Ebenfalls nicht allzu spannend ist das Thema Versicherungen. Wir genießen bei uns in Deutschland das große Glück, dass uns eigentlich nichts passieren kann. Dementsprechend viele Versicherungen hat der Otto-Normal-Einwohner am Laufen. Von der Krankenversicherung über die Haftpflichtversicherung bis hin zur Berufsunfähigkeits-, Hausrat-, Rechtsschutz-, KfZ- und Handyversicherung. Aber brauchen wir all diese Versicherungen wirklich? – NEIN!

Gerade als angehender Digitaler Nomade solltest du auf deine Ausgaben achten. Fixe Kosten mit Langzeitverträgen können dir da schnell mal ein Bein stellen, denn einen wirklichen Nutzen hast du von den wenigsten Versicherungen. Also überlege dir genau, welche du tatsächlich benötigst.

Solange du in Deutschland gemeldet bist, bist du verpflichtet eine Krankenversicherung vorzuweisen. Mit dem Eintritt in die Selbstständigkeit stellt sich daher die Frage, wie deine Versicherung in Zukunft aussehen soll: Gesetzlich freiwillige Krankenversicherung oder private Krankenversicherung?

Lass dich, egal für welche Option du dich entscheidest, von deinem jeweiligen Versicherungsanbieter beraten, wie es mit Anwartschaften aussieht. Anwartschaften sind dafür da, dass du deine Krankenversicherung in Deutschland stilllegen kannst und dafür einen deutlichen niedrigeren Betrag als die monatlichen Kosten zahlst, sofern du für längere Zeit im Ausland unterwegs bist. Informiere dich also im Vorhinein, welche der Krankenversicherungen gewillt ist, dich bei deinem Vorhaben als Digitaler Nomade zu unterstützen.

Was die anderen Versicherungen betrifft, so ist ein Großteil nicht wirklich notwendig. Eine Haftpflichtversicherung, die dich zusätzlich im Ausland absichert, macht definitiv Sinn. Aber der Rest? Vergleiche daher auch hier die Kosten und den Nutzen. Ich bin mir sicher, dass du dir dadurch den ein oder anderen Cent sparen kannst, der woanders besser aufgehoben ist.

Wo soll es denn überhaupt hingehen?

Zu guter Letzt geht es noch darum, wohin du überhaupt aufbrechen willst? Oder vielleicht geht diese Frage ein Stück zu weit und du hast gar nicht vor, deinen jetzigen Ort zu verlassen, willst aber trotzdem so flexibel sein, dies jederzeit tun zu können.

Ob deine Reiseziele im Inland sind und du lediglich neue Orte kennen lernen willst oder ob du die ganze Welt erobern möchtest, bleibt selbstverständlich dir ganz allein überlassen. Im Klaren solltest du dir aber darüber sein, dass für dich als Digitaler Nomade zwei Faktoren einen besonders großen Stellenwert haben sollten, nämlich ein angemessener Arbeitsplatz und eine gute Internetverbindung.

Arbeiten im Café, Coworking Space oder von zu Hause

Sofern du dich als Dienstleister selbstständig machst, musst du größtenteils zu bestimmten Zeiten für deine Kunden erreichbar sein. Da stellt sich die Frage, ob ein naheliegendes Café mit gutem Internetzugang ausreicht oder du tatsächlich den ganzen Tag in deiner Bude versauern willst.

Egal, ob Freelancer, Entrepreneur oder Blogpreneur, ein angemessener Arbeitsplatz hat großen Einfluss auf den Erfolg deines Online Business. Wenn du in einem Café die nötige Inspiration für einen neuen Blogartikel findest, dann gehe in ein Café. Willst du dich mit Gleichgesinnten austauschen und konzentriert an deinen Projekten arbeiten, dann sind Coworking Spaces eine gute Alternative.

Auch zu Hause oder in einem angemieteten Apartment lässt es sich wunderbar arbeiten. Allerdings solltest du vorab abchecken, ob dir diese Bedingungen wirklich gegeben sind.

Ideal für den Beginn: Mehr Gewinn dank Geo-Arbitrage

Ein Begriff, der zwar schwer auszusprechen ist, den du dir aber trotzdem auf der Zunge zergehen lassen solltest ist Geo-Arbitrage. In seinem Blog Wireless Life definiert Sebastian Kühn Geo-Arbitrage wie folgt:

„In einem Land mit niedrigen Unterhaltskosten leben und sein Geld in einkommensstarken Ländern verdienen. Oder anders: Euro verdienen und thailändische Baht oder philippinische Peso ausgeben.“

Wieso also nicht einfach in Länder mit niedrigen Lebenshaltungskosten, wie zum Beispiel Thailand, Vietnam, Marokko oder Kolumbien, aufbrechen, um von dort das eigene Business voranzutreiben. Da du deinen ständigen Wohnsitz sowieso noch in Deutschland hast und dort auch dein Gewerbe angemeldet ist, musst du weniger verdienen, um über die Runden zu kommen.

Beachte aber, dass du eventuell weiterhin für deine Krankenversicherung aufkommen musst und dir hohe Kosten durch die Anreise entstehen. Daher kann es durchaus sein, dass die Lebenshaltungskosten deiner Destination weitaus günstiger sind, du summa summarum aber die gleichen Gesamtkosten hast, als wenn du in den heimischen Gefilden verweilst.

Visum, Sicherheit, Sprache & Co.

Hast du dich für einen Ort für deinen Start als Digitaler Nomade entschieden, dir passende Cafés in der Nähe deines temporären Wohnsitzes herausgesucht und dich in einem Coworking Space angemietet – was du übrigens auch prima vor Ort machen kannst – dann gibt es noch einige Punkte, die du weitaus früher hättest erledigen sollen.

Wie sieht es zum Beispiel mit den Visa-Angelegenheiten aus? Bereist du Länder innerhalb der EU, musst du dir diesbezüglich natürlich keine Gedanken machen. Generell hat man als Deutscher glücklicherweise einige Privilegien, von denen andere Nationen nur träumen können. Dennoch solltest du dich im Vorhinein ausgiebig über die Einreisebestimmungen informieren, zum Beispiel beim Auswärtigen Amt.

Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes erfährst du auch, wie es um die Sicherheit in den jeweiligen Ländern bestimmt ist und welche Impfungen du benötigst. Vor allem in Bezug auf die Impfungen ist eine gewisse Vorplanung notwendig, da dein Hausarzt nicht immer alle Impfstoffe vor Ort hat und du für manche Impfungen mehr als einen Arzttermin benötigst.

Ganz wichtig ist natürlich auch, welche Sprache im jeweiligen Land gesprochen wird, schließlich ist es eine Sache von Respekt, die Einwohner in deren Landessprache begrüßen und ein Mittagessen bestellen zu können. Als Digitaler Nomade ist es doch sowieso sehr reizvoll, eine völlig neue Sprache zu lernen, oder etwa nicht?

Nur nicht abschrecken lassen

Die obigen Fragen sollen dich keineswegs von deinem Vorhaben abhalten. Ganz im Gegenteil, schließlich ist es bei I Am Digital unser Ziel, dass Leser wie du sich Gedanken über den Ausbruch aus dem Hamsterrad machen und ein glücklicheres (Arbeits-) Leben führen, indem sie sich verwirklichen.

Doch es ist nicht immer nur die schöne Seite zu betrachten, sondern es gehört viel Mühe und Fleiß dazu, ein Digitaler Nomade zu werden. Nicht nur im Erschaffen eines erfolgreichen Online Business, das du bereits wunderbar neben deinem 9-to-5-Job als Sidepreneur aufbauen kannst, sondern vor allem auch in der Vorbereitung für den tatsächlichen Absprung aus deiner Komfortzone.

Damit du die Fragen, die du dir vor einem selbstbestimmten und ortsunabhängigen (Arbeits-) Leben stellen solltest nicht vergisst, habe ich sie hier nochmal im Überblick für dich aufgelistet:

  • Was sind deine Ziele?
  • Wie willst du dich über Wasser halten?
  • Hast du dir Gedanken über die Rechtsform deines Business gemacht?
  • Schon mal an das Thema Versicherungen gedacht?
  • Wo soll es denn überhaupt hingehen?

Und jetzt bist du an der Reihe, um deinen digitalen Lifestyle nach deinen Wünschen zu kreieren. Viel Spaß dabei und hinterlasse gerne einen Kommentar, wie dein aktueller Stand ist oder welche Fragen dir vor dem Start als Digitaler Nomade ganz besonders auf der Seele brennen.

Photo Credit: Josh Felise | unsplash.com

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Daniel Schöberl

Daniel ist Co-Founder von I Am Digital und mittlerweile selbst als Digitaler Nomade unterwegs, wo er sich mit Dienstleistungen im Sportmarketing, seinen Blogs und weiteren Online-Projekten seine Brötchen verdient.