Bevor dank der sozialen Medien weltweit unzählige Menschen im Netz ein eigenes Profil hatten, haben sich nur eine kleine Zahl an Experten mit dem Thema Personal Branding beschäftigt. Personenmarken waren damals insbesondere für Menschen, die viel in der öffentlichen Wahrnehmung stattfanden, ein relevantes Thema. Um es einfach zu sagen vor allem Topmanager, Politiker und jegliche Form von Prominenten.
Durch den Aufstieg von Social Media hat sich dieses Bild gewandelt. Ich beschäftige mich mittlerweile seit über sechs Jahren mit dem Thema und habe in dieser Zeit ein stetiges Umdenken festgestellt.
Kein Versteckspiel möglich: Solopreneure stehen selbst im Rampenlicht
Wer selbst einen zentralen Punkt einer Wertschöpfungskette darstellt, sollte sich der Wichtigkeit seiner Eigenmarke bewusst sein und sich dem Thema Personal Branding öffnen. Die Bedeutung ist für Solopreneure dabei noch ein ganzes Stück höher einzuschätzen.
Zwar ist Personal Branding auch für Arbeitnehmer und Unternehmer ein karriereförderndes Mittel, doch die Abhängigkeit von der eigenen Reputation scheint beim Solopreneur dann doch am Höchsten. Denn dieser kann sich nicht hinter einer Unternehmensmarke verstecken und auf deren Reputation verweisen.
5 Gründe warum du an deiner eigenen Marke arbeiten solltest
Solopreneure stehen selbst im Fokus und müssen dafür sorgen, dass zugleich Aufmerksamkeit, Glaubwürdigkeit und Vertrauen den Kunden und Geschäftspartnern vermittelt wird. Keine einfache Aufgabe, wenn man sich dabei nur auf die eigenen Fähigkeiten verlässt und nicht aktiv an diesen Faktoren arbeitet.
Hier sind fünf Gründe, warum du unbedingt an deiner Eigenmarke arbeiten solltest. Doch bevor ich anfange: Personal Branding ist keine einmalige Maßnahme. Es ist viel mehr ein regelmäßiger Prozess, der von stetiger Pflege und den eigenen Fortschritten profitiert. Okay, let’s go..
1. Sei der Experte für dein Business
Wenn du als Solopreneur durchstartest, gibt es eine gute Chance, dass einer von zwei Fällen zutrifft: (1) Es gibt bereits einige Fachleute, die in diesem Bereich arbeiten. (2) Ein Bedarf an deinem Produkt oder Dienstleistung ist noch nicht sonderlich hoch oder deren Wert noch nicht ausreichend nachgewiesen.
In beiden Fällen ist es daher wichtig, dass du dich einerseits vom Angebot der Konkurrenz – egal wie groß diese gerade auch ist – deutlich absetzt. Dies kannst du durch viele kleine Dinge, wie höhere Qualität oder besonderen Service machen.
Doch um erstmal ausreichend Kunden zu bekommen, die diese Dinge bestätigen können, brauchst du vor allem eins: Expertise. Und diese solltest du in keinem Fall für dich behalten. Deine Expertise entsprechend in Szene zu setzen und durch öffentliche Maßnahmen zu unterstützen ist daher ein zentraler Punkt von Personal Branding.
Egal wie groß der Markt auch gerade ist, dein Ziel muss es sein vorne weg zu schwimmen. Das Bedarf einiger Arbeit, aber zahlt sich auch irgendwann aus. Denn umso näher du an dieses Ziel kommst, desto einfacher wirst du auch Möglichkeiten finden dich auszuzeichnen.
2. Sorge für Glaubwürdigkeit und Vertrauen
Jede erfolgreiche Unternehmensmarke hat über die Jahre eine gewisse Reputation aufgebaut. Diese Außensicht wird auch als Brand Image bezeichnet. Menschen, die mit dieser Marke öfter in Berührung gekommen sind, haben eine Beziehung zu ihr aufgebaut. Je nachdem wie diese aussieht, besteht ein Vertrauen gegenüber deren Leistungen und eine Einschätzung der Glaubwürdigkeit dieser Marke.
Als Solopreneur hast du an dieser Stelle Vor- und Nachteile. Einerseits musst du alles von Grund auf alleine aufbauen, was große Unternehmensmarken über Jahre oder Jahrzehnte im Kollektiv getan haben. Andererseits haben Solopreneure i.d.R. einen übersichtlicheren Kreis potenzieller Kunden, sowie aktueller und vergangener Kundenbeziehungen.
Du musst also einen größeren initialen Einsatz bringen, um dir Vertrauen und Glaubwürdigkeit als Einzelkämpfer zu erarbeiten. Du behältst aber auch deutlich mehr Kontrolle über deine Kundenbeziehungen.
Das funktioniert allerdings nur, wenn du aktiv daran arbeitest und von Anfang an deutlich machst, wofür du stehst. Wenn du es verstehst diese Grundsätze in deiner täglichen Arbeit unterzubringen und eine klare Linie verfolgst, wirst du es schaffen dir Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufzubauen.
3. Baue ein starkes Netzwerk auf
Jede Eigenmarke widerspiegelt sich auch ein wenig in deinem Netzwerk. Wenn du aktives Personal Branding betreibst und dich nach und nach aktiv als Experte in deiner Branche etablierst, wird dein Netzwerk ganz von selbst wachsen. An dieser Stelle spielt auch aktives Social Networking eine entscheidende Rolle.
Solltest du dein neues, wachsendes Netzwerk regelmäßig pflegen und dich hilfsbereit zeigen, werden sich dadurch für dich ganz neue Möglichkeiten ergeben können. Denke dabei immer darüber nach, wie du deinem Netzwerk den besten Mehrwert bieten kannst. Ohne dich dabei zu verzetteln. Plan die Pflege deines Netzwerks in deine wöchentlichen Aufgaben mit ein.
4. Finde zusätzliche Kunden und Aufträge
Ein wachsendes Netzwerk und deine neue Glaubwürdigkeit als Experte deiner Branche sollte sich im besten Fall natürlich auf deinen finanziellen Erfolg auswirken.
Auch wenn du vermeiden solltest deine Personal Branding Maßnahmen nur danach zu bewerten, ist es klar, dass du irgendwann auch neue Kunden und Aufträge darüber gewinnen solltest.
Achte daher genau darauf, welche Maßnahmen deine Kunden zu dir gebracht haben. Das solltest du sowohl durch Tracking deiner Marketingaktivitäten als auch durch Kundenbefragungen genauer testen.
5. Du bist der Architekt deiner eigenen Community
Die erfolgreichsten Solopreneure schaffen es nicht nur neue Kunden und ein stärkeres Netzwerk durch gezielte Personal Branding Maßnahmen anzuziehen. Sie bauen mit diesen zusammen um ihr Business eine Community auf.
Das bedeutet kurz gesagt, dass du nicht nur versuchen solltest deine Expertise in die Welt zu brüllen, sondern insbesondere auch den Dialog mit deiner Zielgruppe zu suchen. Regelmäßige Maßnahmen wie Google Hangouts, Twitter Chats, die Beantwortung von Kommentaren, Blogartikel oder YouTube-Serien basierend auf Kundenfragen sind nur ein paar hilfreiche Wege, um in Dialog zu treten.
Wenn du in der Zwischenzeit eine starke persönliche Marke aufgebaut hast, findet deine Zielgruppe eine bessere Orientierung und kann sich leichter mit den Themen im Dialog und deinen Aussagen identifizieren. Eine Community funktioniert auf Augenhöhe, auch wenn du die grundlegende Struktur vorgibst. Feedback und Vorschläge solltest du dir natürlich trotzdem anhören.
Die Vorteile von Personal Branding
Personal Branding ist ein aktiver Ansatz einen roten Faden in dein Solopreneur-Dasein zu bringen. Es geht darum klarer zu kommunizieren und deine Glaubwürdigkeit zu stärken.
Dabei schlüpfst du also nicht in eine Rolle, sondern vermittelst so authentisch wie möglich deine Standpunkte und dein Wissen.
Ich hoffe du siehst nun die Vorteile von Personal Branding für dein Business. Nutze die Chancen, die das Internet und insbesondere die sozialen Medien dir dafür mittlerweile bieten.
Hast du Fragen zum Thema, dann hinterlasse uns unten gerne einen Kommentar. Brauchst du Unterstützung beim Aufbau deiner Marke, dann schreibe mir einfach eine Mail an julian@iamdigital.de.
Photo credit: Jeff Sheldon