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Selbstständig machen: Auf diese Vorzüge musst du verzichten
I Am Digital

Selbstständig machen oder nicht? Auf diese Vorzüge müsstest du verzichten

Selbstständig machen

Ein selbstbestimmtes Leben führen und von überall auf der Welt aus arbeiten klingt ziemlich verlockend, aber ist es das auch? Nicht immer, denn sich selbstständig machen bedeutet gleichzeitig auch Verzicht. Und zwar auf all die Vorteile, die ein 9-to-5-Job mit sich bringt – und von denen gibt es immerhin eine ganze Menge.

Die Blogs und Podcasts, die dir dabei helfen (sollen), dein eigenes Business zu starten und dich selbst zu verwirklichen, schießen wie Pilze aus dem Boden. I Am Digital ist einer davon, der aber immerhin bereits zwei Jahre auf dem Buckel hat und in dem Julian und ich gerne auch ein paar kritische Worte über aktuelle Entwicklungen verlieren.

So auch diesmal, denn mit dem anhaltenden Hype um ortsunabhängiges Arbeiten, ein Leben nach eigenen Regeln und dem Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens, wird oftmals vergessen, dass auch ein Angestelltenverhältnis zahlreiche Vorteile mit sich bringt.

Nicht alle finden ihr Glück in der Selbstständigkeit (die sich in diesem Beitrag primär auf Solopreneure bezieht). Daher solltest du dir vor der Entscheidung, dein eigenes Ding durchzuziehen, zumindest bewusst sein, was dir nach der Kündigung bei deinem Arbeitgeber alles fehlen wird.

Selbstständig machen bedeutet Verzicht auf viele Annehmlichkeiten

Der Schritt in die Selbstständigkeit war für mich eine große Erleichterung. Für meine eigenen Träume zu arbeiten und mir den Arbeitstag so zu gestalten, wie ich es möchte. Zwei Punkte, die für mich nahe an purem Luxus grenzen. Aber nach den ersten Monaten als Digitaler Nomade wurde mir auch bewusst, dass ein Angestelltenverhältnis nicht so schlecht ist, wie es in der Digitale Nomaden-Szene oftmals dargestellt wird.

Der heutige Beitrag ist daher eine Art Plädoyer für einen 9-to-5-Job, um dir zu verdeutlichen, warum es für dich vielleicht sogar besser ist, dein bisheriges Leben weiterzuleben. Also lies dir die folgenden Vorzüge in aller Ruhe durch und überlege dir, ob du bereit dafür bist, auf diese zu verzichten:

Finanzielle und materielle Vorteile

In einem festen Arbeitsverhältnis gibt es oftmals einzelne Verlockungen, die du dir als Selbstständiger selbst leisten musst. So gibt es zum Beispiel weder ein Betriebshandy, noch einen Dienstwagen als zusätzliche Motivation, da du beides aus eigener Tasche bezahlen musst. Weitere Anreize können eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Weiterbildungen jeglicher Art sein.

Monatliche Zuschüsse für deine Altersvorsorge, ein bezahlter Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sind drei weitere positive Aspekte, die du als Angestellter genießen darfst. Über Existenzängste und eine fehlende Planbarkeit wirst du dir daher nur selten den Kopf zerbrechen.

Kaum bürokratischer Aufwand

Wenn du nicht gerade in der Buchhaltung oder als Verwaltungsfachangstellte/r tätig bist, hast du mit bürokratischen Angelegenheiten herzlich wenig zu tun. Anders ist dies als Selbstständiger, wo du dich neben der Fokussierung auf die fachliche Arbeit ganz nebenbei noch um deine Versicherungen, Steuern und Rechnungen kümmern musst. Das nimmt nicht nur ziemlich viel Zeit in Anspruch, sondern ist auch ziemlich nervig.

Die ideale Work-Life-Balance

„Wer selbstständig ist, arbeitet selbst und ständig.“ Eine abgedroschene Floskel, an der jedoch weit mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit dran ist, wie ich mittlerweile feststellen durfte. Wirklich abschalten fällt nämlich nicht immer allzu leicht.

Als Angestellter hingegen verschwendest du nach Feierabend, an den Wochenenden und im Urlaub meist kaum einen Gedanken an deine Arbeit. Du kannst daher voll und ganz deine Freizeit genießen und die Beine hochlegen – die perfekte Work-Life-Balance eben, auch wenn dies doch eigentlich der große Vorteil von Digitalen Nomaden sein soll.

Arbeitswelt 4.0 im Anmarsch

Erste Unternehmen, wie zum Beispiel Microsoft, Buffer und Tourismuszukunft, haben längst verstanden, dass sich unsere Arbeitswelt in einem Wandel befindet. Anstatt monetären Anreizen legen Arbeitnehmer mehr Wert auf Flexibilität und eine freie Arbeitszeitgestaltung.

Home Office, Teilzeit oder Jobsharing sind daher einige Modelle, die zunehmend Anwendung in großen Unternehmen finden und sich motivierend auf den Mitarbeiter auswirken. Ortsunabhängiges Arbeiten und flexiblere Arbeitszeiten sind daher nicht mehr nur ausschließlich als Selbstständiger möglich.

Perfekt ausgestatteter Arbeitsplatz

Seit dem Beginn meiner Selbstständigkeit bin ich ständig auf der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz. Das ist gewiss kein Nachteil, da der Tapetenwechsel meine Produktivität fördert und mir Abwechslung bietet. Doch die besten Arbeitsbedingungen sind in Cafés, Coworking Spaces oder in diversen Apartments nur selten gegeben.

Anders ist dies in modernen Büros der Fall, die nicht nur mit ergonomischen Sitz- und Stehplätzen ausgestattet sind, sondern auch über die ideale Hard- und Software verfügen, um der täglichen Arbeit nachgehen zu können. Auf diese muss ein Selbstständiger keineswegs verzichten, allerdings ist genau dieser Komfort oftmals mit hohen Kosten verbunden.

Soziales Umfeld

Die Kosten sind auch dafür verantwortlich, dass du deine Selbstständigkeit meist von zu Hause aus startest. Von dort kannst du zwar fokussiert arbeiten, musst auf ein soziales Umfeld aber in der Regel verzichten. Späße mit Arbeitskollegen oder ein kurzer Plausch am Kaffeeautomaten bleiben daher aus.

Auch der Umzug in eine neue Umgebung fällt mit neuen Arbeitskollegen meist leichter, da du schnell Anknüpfungspunkte hast und dir den ein oder anderen Geheimtipp holen kannst. Vielleicht entwickeln sich dadurch erste Freundschaften. Falls nicht, dann bist du immerhin fest in einem sozialen Netz integriert und musst dich nicht ausschließlich über soziale Netzwerke austauschen.

Hamsterrad oder Absprung?

Die obigen Punkte treffen selbstverständlich nicht auf alle Branchen zu, sondern primär auf Angestellte, die in Büros arbeiten. So ist das Home Office schließlich nur schwer auf einen Handwerker oder Dienstleister, der direkt beim Kunden sein muss, übertragbar. Dennoch macht die obige Auflistung deutlich, wie viele Annehmlichkeiten dir durch den Eintritt in die Selbstständigkeit durch die Lappen gehen.

Mit dem Schreiben dieses Blogbeitrags habe ich zwei Ziele verfolgt. Einerseits wollte ich erreichen, dass du dir vor dem Schritt in die Selbstständigkeit und das digitale Nomadentum ausreichend Gedanken machst und dir klar wird, auf was du dich überhaupt einlässt. Andererseits war es meine Absicht dich als Leser von I Am Digital zu sensibilisieren, was die allgegenwärtige Meinung von Digitalen Nomaden gegenüber 9-to-5-Jobs betrifft, schließlich ist das alte und unflexible Arbeitsmodell nicht immer von Nachteil.

Erfahrung als Sidepreneur oder bei einer Workation sammeln

Ob du als Selbstständiger oder sogar Digitaler Nomade geeignet bist, kannst du während deines aktuellen Angestelltenverhältnisses wunderbar testen. Zum Beispiel, indem du erste Projekte als so genannter Sidepreneur angehst und dir nebenberuflich langsam dein Business aufbaust, wie auch ich es über zwei Jahre getan habe. Oder indem du eine Workation machst, wo du erste Erfahrungen als Digitaler Nomade sammeln kannst, indem du von exotischen Orten aus arbeitest. Was du dabei zu verlieren hast? Bis auf die Zeit rein gar nichts.

Ich durfte bereits eine Menge Learnings als Digitaler Nomade sammeln, weiß jedoch, dass ich mit dem Schritt in die Selbstständigkeit alles richtig gemacht habe. Ein paar Annehmlichkeiten fehlen mir sicherlich, doch die Vorzüge eines Digitalen Nomaden sind weitaus größer. Was auf mich zutrifft, muss aber nicht automatisch auch auf dich zutreffen.

Sowohl Angestellte als auch Selbstständige haben ihre Vorzüge. Was für dich die bessere Alternative ist, kannst nur du selbst herausfinden.

Photo Credit: Brooke Cagle | unsplash.com

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Daniel Schöberl

Daniel ist Co-Founder von I Am Digital und mittlerweile selbst als Digitaler Nomade unterwegs, wo er sich mit Dienstleistungen im Sportmarketing, seinen Blogs und weiteren Online-Projekten seine Brötchen verdient.