„Was soll ich bloß mitnehmen?“ Eine Frage, mit der sich Digitale Nomaden vor jedem einzelnen Abflug aufs Neue konfrontiert sehen. Um dir das Packen für deinen nächsten Trip weniger mühsam und lästig zu gestalten, haben wir heute 16 Tipps für dich, die du unbedingt beherzigen solltest.
Du hast wieder einmal genug von der Heimat und sehnst dich nach einem exotischen Ort, an dem du in aller Ruhe deiner Arbeit nachgehen kannst. Südafrika, Brasilien oder Thailand, welches Reiseziel auch immer, Hauptsache weg. Wäre da nur nicht immer diese Packerei, die einem nicht nur jede Menge Zeit raubt, sondern vor allem auch Nerven.
Oldie but Goldie: „Weniger ist mehr“
Klar, dass der Inhalt von verschiedenen Faktoren wie den klimatischen Bedingungen des Reiseziels und den persönlichen Vorlieben abhängig ist. Doch als Digitaler Nomade hast du irgendwann – zumindest unbewusst – die Entscheidung für einen minimalistischen Lebensstil getroffen, weshalb die alte Floskel „Weniger ist mehr“ ebenso abgedroschen wie bedeutungsvoll für das Verstauen deiner Utensilien sein sollte.
Schließlich hat wenig beziehungsweise leichtes Gepäck für dich als Digitaler Nomade jede Menge Vorteile. So hast du weniger Stress mit deinem Rucksack oder Koffer bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fußwegen. Dein Hab und Gut lässt sich auf Reisen auch viel besser verstauen, egal ob im Hostel unterm Bett oder in den winzigen Schränken. Positiv wirkt sich die Reduzierung deines Gepäck natürlich auch beim Einchecken am Flughafen auf deinen Geldbeutel aus.
Doch von all diesen Vorteilen kannst du nur dann zehren, wenn du dir all unsere Packtipps für Digitale Nomaden zu Herzen nimmst. Falls dir bereits sämtliche Punkte vertraut sind und du diese bei deinen bisherigen Reisen immer angewendet hast, dann ziehe ich meinen Hut. Wenn nicht, dann greife jederzeit auf die folgenden Punkte zurück. Nicht nur dein Rücken, sondern auch dein Geldbeutel wird es dir danken.
16 Packtipps für Digitale Nomaden
- Den passenden Rucksack wählen
- Nur notwendige Sachen mitnehmen
- Verbrauchsgegenstände vor Ort kaufen
- Rucksack nicht einseitig beladen
- Notebook & Co. ins Handgepäck
- Packen als Wettkampf sehen
- Ebook-Reader statt Bücher benutzen
- Langfristige Checkliste anlegen
- Schuhe füllen oder als Schutzhülle nehmen
- Fächer und Seitentaschen clever nutzen
- Keep on rolling
- Kleidung durch Zippbeutel komprimieren
- Notwendigkeit spezieller Ausrüstung checken
- Anzahl technischer Geräte reduzieren
- Nach platzsparenden Alternativen Ausschau halten
- Reise mit dem Handgepäck
Wenn du viel unterwegs bist und dich von Unterkunft zu Unterkunft schleifst, dann ist ein Trekkingrucksack die beste Alternative. Ansonsten reicht ein Kofferrucksack in der Regel vollkommen aus. Entscheidend ist bei beiden die Größe, denn je größer dein Rucksack ist, desto größer ist die Versuchung viel mitzunehmen. Überlege dir also, ob nicht vielleicht schon 35 Liter für deine geplante Tour ausreichen.
Breite all deine Sachen, die du gerne mit auf Reisen nehmen möchtest aus und überlege dir, was du davon benötigst. Sortiere aus, indem du du zum Beispiel ein Drittel der geplanten Inhalte rigoros zurück in den Schrank legst. Medikamente und vor allem der technische Kram für deine Arbeit von unterwegs haben Vorrang, aber brauchst du wirklich eine zweite Jeans und zwei Pullover?
Wir Westeuropäer vermögen zu glauben, dass es bestimmte Güter nur bei uns zu Hause gibt. Das ist natürlich völliger Quatsch, denn Zahnpasta, Sonnencreme (wenn auch teurer) und Mückenspray gibt es auch in Nicaragua, Swasiland oder Indonesien. Ausnahme: Medikamente, die du immer in ausreichender Menge bei dir haben solltest, sofern es sich nicht um Aspirin oder Kohletabletten handelt.
Bei langen Touren solltest du darauf achten, dass das Gewicht in deinem Rucksack gleichmäßig verteilt ist. Ist dies nicht der Fall, muss dein Körper das Übergewicht der einen Seite mit der anderen ausgleichen. Die Fehlhaltungen können schließlich zu Rückenschmerzen bis hin zu eingeklemmten Nerven führen, die du auf alle Fälle vermeiden solltest.
Das vielleicht wichtigste Gepäckstück für einen Digitalen Nomaden ist das Notebook. Um zu vermeiden, dass dies abhanden kommt, solltest du es auf dem Flughafen und während des Flugs immer bei dir führen. Gleiches gilt für mobile Endgeräte jeglicher Art, denn ein Verlust ist oftmals mit einem Supergau gleichzusetzen. Außerdem hast du dadurch die Möglichkeit während des Fluges produktiv zu sein.
Dieser Punkt mag sich etwas seltsam anhören, allerdings lohnt es sich aus dem Packen einen Wettkampf zu machen, indem du versuchst bei jeder Reise weniger mitzunehmen als bei der vorherigen. Messen kannst du deine Packleistung entweder in Kilogramm oder in Literangaben deines Rucksacks. Sofern du nicht alleine reist, kannst du dich mit deinem Gefährten duellieren. Wer weniger Gewicht beim Gepäckwiegen am Flughafen vorweisen kann, bekommt abends am Pool ein kühles Bier ausgegeben.
Die „Herr der Ringe“-Trilogie, „Der Schwarm“ oder die Biographie von Nelson Mandela. Klasse Bücher, die aber auch eine Menge Platz wegnehmen und mitgeschleppt werden müssen. Abhilfe schafft hier ein Ebook-Reader, wie zum Beispiel der Kindle Paperwhite, der weniger als jedes einzelne der genannten Bücher wiegt und auch leicht zu verstauen ist. Für alle Leseratten definitiv ein Muss.
Erstelle nicht vor jeder Tour ins Ausland eine neue Reise-Checkliste, sondern speichere sie dir ab (z. B. bei Evernote) und passe sie regelmäßig an. Durch den Zugriff auf die Liste verlierst du nicht nur den Überblick, sondern sparst dir gleichzeitig auch Zeit beim Packen.
In einem Rucksack nehmen Schuhe eine Menge Platz weg. Nutze daher den Innenbereich und fülle ihn mit Socken oder Unterwäsche aus. Jeder Zentimenter ist wichtig. Bei zerbrechlichen Gegenständen bieten sich Schuhe zugleich als einwandfreie Schutzhülle an. Auch Obst kann darin bestens verstaut werden, sofern ihr kurz davor keinen Marathon gelaufen seid, aber diese Thematik ist wohl eher im Bereich Hygiene einzuordnen.
Mach dir bereits vor dem Packen Gedanken, welche Taschen und Fächer du wofür nutzen willst. Achte darauf, welche Inhalte du wann benötigst und ordne diese nach der besten Erreichbarkeit an. Schwere Gegenstände sollten dabei immer im Hauptfach sein und möglichst nah am Rücken, um das Gewicht möglichst gleichmäßig zu verteilen.
Anfangs habe ich vor längeren Touren all meine Kleidungsstücke feinsäuberlich zusammengelegt und vorsichtig im Rucksack verstaut. Das ist natürlich absoluter Quatsch, denn die Sachen überleben die Reisestrapazen weder unverknittert, noch sorgen sie für mehr Freiraum anderer Gegenstände. Das Zauberwort heißt ROLLEN, wodurch T-Shirts, Shorts,… komprimiert werden und weitestgehend faltenfrei bleiben. Also immer fleißig rollen!
Zippbeutel sind bestens dafür geeignet, um die gerollten Kleidungsstücke zusammenzupressen und noch mehr Stauraum für andere Dinge freizuschaufeln. Neben den günstigen Zippbeuteln, die es in jeder Drogerie in verschiedenen Größen gibt es die robusteren Vakuum-Beutel. Du sparst somit nicht nur Platz, sondern hast gleichzeitig auch mehr Ordnung in deinem Rucksack.
Tauchen ist deine Leidenschaft und du bist stolzer Besitzer einer hochwertigen Tauchmaske, Flossen und einem nigelnagelneuen Bleigürtel? Schön für dich, aber du willst diese Sachen doch nicht ernsthaft mitnehmen, oder? Als Digitaler Nomade solltest du vorab prüfen, ob du die Ausrüstung für dein Hobby nicht vor Ort leihen kannst. Zwar ist es nicht dein Eigentum, dafür hast du auch keinen zusätzlichen Ballast.
Das A und O eines Digitalen Nomaden sind nun mal, wie der Name schon sagt, digitale Produkte. Ein Notebook zählt ebenso zum notwendigen Arbeitsmittel wie das Smartphone. Doch muss es tatsächlich die externe Festplatte sein oder das Tablet? Oder reicht der Laptop und die in die Dropbox hochgeladenen Dateien nicht vollkommen aus. Überlege dir daher, ob du nicht das ein oder andere Hilfsmittel ersetzen kannst.
Badehandtücher, Regenjacken und Schlafsäcke sind wahre Platzkiller. Überlege daher im Vorhinein, ob es nicht eine Investition wert ist, in ein weniger voluminäses Mikrofaser-Badetuch zu investieren. Gleiches gilt für den Schlafsack und die Reckenjacke. Hersteller im Outdoorbereich haben sich längst an die Bedürfnisse von Backpackern angepasst und großartige Produkte auf den Markt gebracht. Also am besten einfach die Augen aufhalten oder einen Shop in deiner Nähe besuchen.
Immer mehr Digitale Nomaden tendieren dazu ausschließlich mit dem Handgepäck zu reisen. Minimalistischer geht es wohl kaum und viele Vorteile bringt es noch dazu. So hält sich der Zeitverlust beim Packen in Grenzen, beim Einchecken entstehen keine Mehrkosten, es gibt keine Wartezeiten am Gepäckband und Verluste der Gepäckstücke sowieso nicht. Warum also nicht einfach mal ausprobieren?
Pack ma´s: Mit wenig Gepäck zum Ziel
Wie bereits erwähnt, hängt die Packliste für Digitale Nomaden von den Reisezielen, dem Klima und der Reisedauer ab. Keine Einsparungen solltest du definitiv bei wichtigen Dokumenten vornehmen. Du kannst sie zwar als Sicherheit digitalisieren, doch egal, wo auf der Welt du auch steckst, musst du stets das Original vorweisen.
Ansonsten steht dir frei, welche der obigen Punkte du für deine nächste Reise beherzigst. Einige davon solltest du dir aber, wenn es soweit ist, auf alle Fälle nochmal zu Gemüte führen.
Vielleicht noch ein kleiner Tipp zum Abschluss: Wenn du bei einem Gegenstand am Überlegen bist, ob du ihn mitnehmen sollst oder nicht, dann lass ihn lieber gleich zu Hause. Packe nur die Sachen ein, die von Nöten sind. Im Notfall gibt es zahlreiche Supermärkte auf der ganzen Welt, die sich sehr über ein bisschen Kleingeld von dir freuen würden.
Hast du noch einen Tipp, den ich nicht berücksichtigt habe und der keinesfalls in der Liste der Packtipps für Digitale Nomaden fehlen darf?