Zeitmanagement, Motivation und Selbstcoaching sind Themen, mit denen sich Martin Krengel eigentlich beschäftigt. In seinem Buch Stoppt die Welt, ich will aussteigen! erzählt der Autor, warum es aber auch so wichtig ist, einfach mal loszulassen und die Ziele zu verfolgen, die man sich schon lange vorgenommen hat. Was ich über das Buch denke und welchen Mehrwert es für dich bietet, verrate ich dir im heutigen Beitrag.
Es ist gar nicht allzu lange her, da hat mich der selbst ernannte Brain Productivity Ninja Martin Krengel angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte, ein paar Kommentare zum Zeitmanagement für seine Webseite martinkrengel.com abzugeben. Thematisch passte mir das ganz gut, zumal ich kurz zuvor bei I Am Digital jeweils einen Beitrag mit sechs Ansätzen zum effizienten Arbeiten und 14 Zeitmanagement-Tipps für den Arbeitsalltag geschrieben hatte.
Dass sich Martin bestens in eben dieser Materie auskennt, hat er in seinem 2010 veröffentlichten Buch Golden Rules: Erfolgreich Lernen und Arbeiten. Alles was man braucht. (bei amazon kaufen) bewiesen, wo er Unmengen an Tipps zur Motivation, Selbstcoaching und Zeitmanagement gibt. Sehr empfehlenswert, doch um dieses Buch soll es im heutigen Beitrag nicht gehen, sondern vielmehr um sein aktuelles Meisterwerk Stoppt die Welt, ich will aussteigen!, von dem mir Martin netterweise ein Probeexemplar zugeschickt hat.
Darum geht´s in Stoppt die Welt, ich will aussteigen!
Nach einer Doktorarbeit, vier Buchveröffentlichungen und jeder Menge Arbeit als Vollzeit-Workaholic hat sich der Autor Martin Krengel vorgenommen, seinen Gedanken nach langer Abstinenz endlich wieder freien Lauf zu lassen, mit dem großen Ziel der Entschleunigung. Daher kam die Idee einer Weltreise, was sich ganz gut anbot, da seine Freundin zu diesem Zeitpunkt sowieso in China arbeitete und er sein Vorhaben mit einem Besuch bei ihr idealerweise verbinden konnte.
In Stoppt die Welt, ich will aussteigen! nimmt Martin seine Leser nicht nur mit auf Weltreise, die ihn von der Mongolei über Fiji und Tonga bis nach Südamerika und die USA sowie in viele weitere Länder führt. Er gibt auch tiefe Einblicke in sein Gefühlsleben und die anfänglichen Schwierigkeiten, sich tatsächlich für die bereits geplante Weltreise zu motivieren.
Dabei beschreibt er, dass unser Gehirn oftmals GROB sei und uns daran hindert, unsere Träume zu verfolgen. Der eigens kreierte Begriff setzt sich aus Gewohnheit, Regeln, Ordnung und Berechenheit zusammen und kann durchaus als Synonym für einen Träumekiller verwendet werden. Doch Martin lässt sich auch davon nicht von seinem Trip abbringen und gibt vor allem zu Beginn des Buches zahlreiche Tipps, um sich selbst einen Arschtritt zu verpassen und seine Träume zu verwirklichen.
Ideal für Reisehungrige und Digitale Nomaden
Um es gleich vorweg zu nehmen, Stoppt die Welt, ich will aussteigen! von Martin Krengel gefällt mir richtig gut, was nicht zuletzt an den folgenden Punkten liegt, die ich als besonders positiv erachte:
- Die Schreibweise von Martin Krengel ist frech, witzig und stets mit einer ordentlichen Portion an Motivation und Aufbruchsstimmung versehen. Es macht einfach Spaß das Buch zu lesen.
- Die Sightseeing-Touren, die der Autor von sich gibt, sind fernab von Lonely Planet & Co., sodass die Weltreise nicht die Destinationen enthält, die durch hundert vorherige Reisetagebücher bereits abgedeckt sind. Martin selbst schreibt in seinem Buch „Die interessantesten Ecken stehen leider oft nicht im Reiseführer“ und rät dazu einfach mal in fremde Kulturen einzutauchen.
- Martin gibt in seiner niedergeschriebenen Weltreise die Learnings wieder, die er während seiner Tour gemacht hat. So schreibt er zum Beispiel, dass aus unerwarteten Begegnungen und negativen Momenten rückblickend die besten Erfahrungen und lustigsten Geschichten entstehen und plädiert dazu sich auf gewisse Situationen einfach einzulassen.
- Manch einen mögen die dynamischen Texte in Form von Unterstreichungen und fett markierten Wörtern stören, allerdings finde ich genau das eine gelungene Abwechslung zu gewöhnlichen Büchern. Auch die vielen Skizzen und Fotos, die im Buch enthalten sind, machen es zu einer wahren Erlebnisreise.
- Trotz aller Motivation und den Arschtritten zum Aufbruch ist das Buch sehr bodenständig und ehrlich geschrieben. Nicht nur, dass der Autor kein Blatt vor den Mund nimmt und sowohl diverse Destinationen (z. B. Tonga) als auch Verhaltensweisen der Einwohner kritisiert. Er reflektiert auch seine eigene Entwicklung und geht hart mit sich in Gericht, was mir als Leser wichtige Erkenntnisse gebracht hat.
- Gegen Ende eines jeden Kapitels blickt Martin auf amüsante Art und Weise und mit ordentlich Ironie behaftet in einem kurzen Fazit auf das jeweilige Land, dessen Einwohner und seine gesammelten Eindrücke zurück.
Vor dem Lesen des Buches solltest dir bewusst machen, was du von Martin Krengels neuester Publizierung erwartest. So wirst du kein Buch lesen, das dein Business vorantreibt, sondern, dass sich damit beschäftigt, dass du auch mal loslassen musst, um zu neuen Kräften zu kommen. Es geht nunmal nicht um einen Digitalen Nomaden, der um die Welt zieht, sondern einen solchen, der von der digitalen Welt etwas Abstand nehmen möchte.
Entschleunigung in Buchform
Auch wenn das Buch einem Backpacker-Tagebuch ähnelt und vorzugsweise die Geschichten einer Weltreise wiedergibt, so sind es gerade die Learnings, die Martin Krengel zieht, die sich einige Unternehmer gewiss zu Herzen nehmen sollten. Denn Martin, der im alltäglichen Leben selbst rastlos ist, hat Erfahrungen gesammelt, die er offen und ehrlich weitergibt und die auch dich weiterbringen werden.
Warum also nicht einfach mal treiben lassen? Mit Stoppt die Welt, ich will aussteigen! (bei amazon kaufen) funktioniert dies auch, wenn du dich gerade nicht zum Entschleunigen in einem exotischen Land befindest. Oder du lässt dir von Martin einen Arschtritt verpassen, um endlich mutig zu sein und das zu tun, was du schon immer tun wolltest. Was hindert dich daran?
Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Spaß beim Lesen und kurzzeitigen Abtauchen in kuriose Abenteuer und andere Kulturen. Hinterlasse gerne einen Kommentar, wie dir das Buch gefallen hat.
Photo Credit: Bec Brown | unsplash.com