Wer sagt, dass Social Media bald den Bach runtergehen, der ist ganz klar im Unrecht. Soziale Netzwerke sind beliebter denn je und neben Facebook, YouTube und Twitter dürfen wir uns sogar im skeptischen Deutschland längst auch am Durchbruch anderer Kanäle, wie zum Beispiel Instagram und Pinterest, erfreuen.
Grund genug, um das Potenzial der Netzwerke und die große Nachfrage zahlreicher Unternehmen für sich zu nutzen, um mit dem Laptop bewaffnet von überall auf der Welt beratend oder operativ zur Seite zu stehen und sich somit über Wasser zu halten. Doch was macht so ein Social Media Mensch eigentlich den ganzen Tag und welche Skills benötigt er? Diesen Fragen gehen wir heute etwas näher auf den Grund.
Wissen und Erfahrung sind Trumpf
Die Tätigkeitsbereiche eines Social Media Beraters oder Social Media Managers können sehr vielschichtig sein, was ein bestimmtes Grundwissen voraussetzt. Wer also bei null startet und sich dennoch als Social Media Experte bezeichnet, der wird ziemlich heftig auf die Nase fallen.
Macht euch daher erst einmal Gedanken über euren aktuellen Kenntnisstand und werft einen Blick auf die anfallenden Aufgaben. Entscheidet danach, ob ihr lieber im beratenden oder im operativen Bereich tätig werden wollt und überlegt, welche Fähigkeiten ihr dafür benötigt.
Bis ihr einen Expertenstatus erreicht habt, können viele Monate vergehen, denn so eben aus dem Ärmel kann man das nötige Hintergrundwissen über die sozialen Netzwerke nicht schütteln. Nicht umsonst gibt es mittlerweile sogar Studiengänge zum Social Media Manager.
Die Aufgaben eines Social Media Experten
Ein großer Teil eines Social Media Rockstars, was übrigens meine Lieblingsbezeichnung ist, besteht im Community Management. Hierbei geht es nicht nur um das Verfassen und Moderieren von Beiträgen, sondern auch das ständige Überwachen der jeweiligen Plattformen. Der Dialog und die Interaktion stehen in den sozialen Netzwerken ebenso an oberster Stelle wie das Beschwerdemanagement, weshalb es stets wichtig ist, einen Gesamtüberblick über die Aktivitäten im Social Web zu behalten.
Immer mehr im Kommen ist das Werben innerhalb der verschiedenen Kanäle. Gerade bei Facebook hat sich in den letzten Monaten einiges getan, sodass sich Facebook Anzeigen (fast schon) zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von Google AdWords gemausert haben und an immer größerer Bedeutung gewinnen. Wie setze ich ein Anzeigenkonto auf, welche Zielgruppen-Einstellungen kann ich vornehmen und wie optimiere ich einzelne Kampagnen? Das werden nur einige der Fragen sein, mit denen ihr euch intensiv beschäftigen müsst.
Wer keine strategische Denkweise hat, der ist im Bereich der Social Media nicht allzu gut aufgehoben. Denn gerade durch das Zusammenspiel der Netzwerke mit anderen Online-Marketing-Maßnahmen, wie dem Newsletter-, E-Mail- und Suchmaschinenmarketing, entfalten Facebook & Co. ihr wahres Potenzial. Das Erstellen eines langfristigen Konzepts für einen Kunden bildet hierbei das Fundament, sodass die Planung und Erstellung von Konzepten einen festen Bestandteil eurer täglichen Arbeit einnimmt.
Weniger spannend, aber dafür umso hilfreicher für eure potenziellen Kunden sind hingegen das Reporting sowie das Monitoring. Hierfür gibt es zahlreiche – teils kostenlose – Tools, mit denen ihr Statistiken zusammenfassen und Berichte erstellen könnt. Ihr werdet also nicht nur mit tollen Katzenfotos zu tun haben, sondern auch mit jeder Menge trister Zahlen und Fakten, die ihr für eure Kunden auswertet und gewinnbringend einsetzt.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, solltet ihr euch verschiedene Blogs abonnieren (z.B. allfacebook.de, thomashutter.com, t3n), schließlich ist die Welt der Social Media sehr schnelllebig. Seid ihr nicht up-to-date, dann kann sich das negativ auf eure bis dato hart erarbeitete Expertise auswirken. Also immer fleißig lesen, lesen, lesen.
Welche Skills sollte man mitbringen?
Nicht jeder ist für die Arbeit mit sozialen Netzwerken prädistiniert. Ohne Enthusiasmus macht der Einstieg ins Social Web keinen Sinn, insbesondere wegen der rasanten Entwicklung. Grundvoraussetzung: Ihr müsst mindestens genauso viel Bock auf Social Media haben wie auf das Leben als digitaler Nomade.
Um erste Aufträge an Land zu ziehen, ist es ratsam, einen themenspezifisichen Blog aufzusetzen, falls noch nicht geschehen. Schließlich wollt ihr der Welt mitteilen, dass ihr wisst von was ihr redet und euch anstatt lästiger Kaltakquisen erste Kunden lieber mit Hilfe eures Blogs schnappt. Oder vielleicht sogar mit einem Podcast?
Für einen Blog und redaktionelle Arbeiten solltet ihr über eine gute Rechtschreibung verfügen, denn alles was ihr veröffentlicht, ist gleichzeitig Imagekommunikation, egal ob für euch oder eure Kunden. Auch öde Inhalte oder Kampagnen sind wenig erfolgsversprechend, weshalb ihr eine gewisse Portion an Kreativität mitbringen solltet, um eure Ideen in Form von ansprechenden Texten, Gewinnspielen oder langfristigen Konzepten in die große, weite Welt hinauszuposaunen.
Aufgeschlossen, kommunikativ und ein guter Netzewerker. Drei weitere Kernkompetenzen, die über den Erfolg oder Misserfolg eures Social Media Business entscheiden. Also scheut euch nicht davor in den Dialog zu treten, präsentiert euch als virtuelle Rampensau und vernetzt euch mit Gleichgesinnten aus der Szene, auf die ihr bei Fragen, die definitiv auftreten werden, zurückgreifen könnt.
Ein Gespür für Trends, Grundkenntnisse im Online-Marketing, strategisches sowie analytisches Denken und erste Photoshop-Kenntnisse sind ebenso relevant wie die Begeisterung fürs Social Web, die ich, wie bereits erwähnt, weiterhin als wichtigsten Faktor sehe. Oder wollt ihr etwa digitaler Nomade werden, ohne Spaß an der Arbeit zu haben? Das passt irgendwie nicht zusammen.
Auf geht´s in die Welt der sozialen Medien
Vielleicht hätte ich die Geduld noch unter Skills auflisten sollen. Denn gerade diese braucht ihr beim Start ins Social Web. Die ersten Aufträge werden euch nicht einfach so zufliegen. Auf eine langjährige Erfahrung zurückzublicken erleichtert den Start für ein erfolgreiches Business um ein Vielfaches. Ansonsten ist für alle Anfänger jede Menge Fleißarbeit gefragt, die vor allem darin besteht, sich das nötige Hintergrundwissen anzueignen und eine Expertise aufzubauen, z. B. durch einen Blog.
Wer bereits auf ausreichende Erfahrung mit sozialen Medien zurückblicken kann, ist klar im Vorteil. Macht euch Gedanken, welche Dienstleistungen ihr im Speziellen anbieten wollt und erstellt euch eine Plattform, wo ihr diese präsentiert. Um die ersten potenziellen Kunden zu erreichen, bieten sich Werbekampagnen mit Google AdWords und Facebook Ads an, die ihr bei zu hohen Kosten und zu wenig Nutzen jederzeit stoppen könnt.
Zu Beginn werdet ihr euch auch mit Projekten zufrieden geben müssen, die vielleicht weniger Spaß machen und nicht die gewünschten Einnahmen bringen. Auch hier ist erneut Geduld gefragt, denn aller Anfang ist schwer. Haltet euch jedoch vor Augen, dass das Potenzial, mit Social Media seinen Lebensunterhalt zu verdienen, riesig ist. Seit euch aber auch im Klaren, dass man nicht mal eben von null auf hundert zum Social Media Fachmann mutiert.