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Coworking in Marokko: Interview mit SunDesk-Gründerin Magdalena
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Coworking in Marokko: Interview mit SunDesk-Gründerin Magdalena

Während unserer Workation in Marokko im November war das SunDesk unser Wohn- und Arbeitsplatz. Klar, dass wir es uns nicht nehmen lassen haben, die Gründerin Magdalena Herrmann unter anderem darüber auszuquetschen, warum es sie nach Taghazout verschlagen hat, wie sie darauf kam einen Coliving und Coworking Space zu gründen und was sie an ihren Coworkern am meisten begeistert.

Blick aufs Meer, ein toller Sonnenuntergang und eine Temperatur jenseits der 20-Grad. Beste Bedingungen also für ein Interview mit Magdalena und während ich die erste Frage bereits vor mir liegen habe, wird mir bewusst, dass ich die Antwort darauf in den Tagen zuvor längst selbst gefunden habe. Gestellt habe ich sie trotzdem.

Wann warst du das erste Mal in Marokko und was hat dich daran besonders fasziniert?

Ich war das erste Mal im Jahr 2004 in Marokko, ebenfalls hier Taghazout, das mich von Anfang an ganz besonders fasziniert hat. Der Ort ist nicht nur wunderschön gelegen. Auch die marokkanische Kultur ist einfach sehr interessant und komplett anders als die deutsche. Die Menschen sind sehr offen, unheimlich freundlich und entspannt.

Wie kam es dazu, dass du noch immer in Taghazout bist?

Ich bin 2011 wiedergekommen und habe hier in der Saison zusammen mit einem guten Freund in einem Café am Strand gearbeitet und mich am Ende der Saison in meinen Freund, einen Marokkaner, verliebt. Er war der hauptsächliche Grund hierzubleiben.

Seit Oktober 2013 bin ich schließlich durchgehend hier. Davor war ich abwechselnd ein halbes Jahr in Deutschland und ein halbes Jahr in Marokko.

Woher kam die Idee, einen Coliving und Coworking Space zu errichten und wann beziehungsweise wodurch bist du das erste Mal mit Coworking in Kontakt gekommen?

Das erste Mal mit Coworking in Kontakt gekommen bin ich in Berlin. Und zwar habe ich neben meiner Ausbildung und anschließend als Berufstätige einen Online-Studiengang angefangen, um meinen Bachelor zu absolvieren.

Dadurch, dass der Campus online war, gab es auch keine Kommilitonen, mit denen ich mich hätte treffen können. Deshalb habe ich mich ein bisschen über das Konzept informiert und Orte gesucht, an denen ich produktiv sein konnte. Zuerst in Deutschland, später in Marokko, wo ich mein Studium letztendlich abgeschlossen habe.

Die Idee kam vor allem als ich alleine zu Hause lernte. Dort war es auf Dauer ziemlich langweilig und das Internet wollte nicht so recht mitspielen. Der soziale Kontakt fehlte ebenfalls. Drei Punkte, denen ein Coworking Space definitiv Abhilfe schafft.

Seit wann gibt es SunDesk und wie hat es sich seit der Eröffnung weiterentwickelt?

Das SunDesk gibt es seit November 2014, also schon länger als ein Jahr. Es hat sich sehr gut entwickelt, was auch daran lag, dass es von Anfang an sehr gut angenommen wurde. Nach zwei bis drei Monaten war ich immer ausgebucht mit Coworkern, sodass wir mittlerweile sogar ein zweites Haus angemietet haben.

Welche Mittel hast du genutzt, um SunDesk bekannt zu machen? Irgendwelche Marketingmaßnahmen oder lief alles über Mund-zu-Mund-Propaganda?

Es war ein bisschen Glück mit im Spiel. Ich habe zu Beginn die wichtigsten Social Media-Kanäle wie Facebook, Twitter und Instagram verwendet. Im Anschluss habe ich versucht Journalisten anzusprechen, was zur Folge hatte, dass wir bereits nach drei Monaten im Guardian erwähnt wurden, was das Ganze schließlich ins Rollen gebracht hat.

Wenig später haben mehrere große Zeitungen das Thema aufgegriffen. Auch Coworking im Allgemeinen und Coworking im Ausland gewann an Bedeutung, was uns eine sehr schöne Medienpräsenz verschafft hat.

Welche Personen sind deine Zielgruppe und woher kommen die meisten deiner Gäste?

Eine Zielgruppe festzulegen ist schwierig, weil ich bei den Coworkern, die hier in Taghazout ankommen, ständig neue entdecke. Am Anfang dachte ich die Zielgruppe bestehe aus Programmieren, Übersetzern, Journalisten und Fotografen. Also vermehrt diejenigen, die in der Medienbranche tätig sind.

Mittlerweile bekomme ich auch Anfragen aus ganz anderen Branchen. Der Medienbereich ist zwar immer noch die größte Zielgruppe, aber es gibt auch einige Studenten, Professoren und Uni-Mitarbeiter, die es sich im SunDesk regelmäßig gemütlich machen.

Kurz vor unserem Interview hatte ich eine Anfrage von einer Musikantin. Auch ein Fleischverkäufer war schon dreimal bei uns zu Gast. Die Zielgruppe ist also buntgemischt.

Was konntest du dir bisher von den Coworkern abschauen?

Ich konnte mir ganz viel von ihnen abschauen, insbesondere was den Marketing-Bereich betrifft, da ich hier keine wirklichen Vorkenntnisse hatte. Der Bereich war komplett neu für mich, als ich das SunDesk gründete. Daher war es umso besser, dass mir hier wahnsinnig viele Coworker Tipps gegeben haben und Strategien mit mir entwickelten. Hier konnte ich mir auf jeden Fall eine Menge abschauen.

Welcher deiner bisherigen Gäste hat dich bisher am meisten beeindruckt und warum?

Das ist eine schwierige Frage. Es gibt keinen speziellen Gast, der mich am meisten beeindruckt hat. Ich muss sagen, mich beeindrucken ganz viele meiner Gäste, weil die meisten wirklich wahnsinnig strukturiert und motiviert arbeiten und sich selber unglaublich unter Kontrolle haben.

Das selbstständige Strukturieren ist wirklich eine Kunst. Besonders dann, wenn man Gefahr läuft, vom Meer und all den Surfern abgelenkt zu werden. Die Selbstdisziplin ist das, was mich an allen fasziniert.

Wie sieht die Zukunft vom SunDesk aus? Planst du Erweiterungen oder wird es sogar ein zweites SunDesk geben?

Bis jetzt glaube ich nicht, dass es ein zweites SunDesk geben wird, aber man weiß ja nie. Ich hätte mir vor vier Jahren auch nicht vorgestellt, dass es das SunDesk überhaupt geben würde.

Wir mieten jetzt noch ein zweites Apartment mit an und das soll es dann auch gewesen sein. Im Moment hat der Coworking Space Platz für zehn Leute, die hier arbeiten und wohnen. Die Größe möchte ich so auch gerne behalten.

Wo kann man sich im Internet über das SunDesk informieren?

Man kann sich auf unserer Internetseite unter sun-desk.com informieren. Natürlich sind wir auch in den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Instagram vertreten und freuen uns immer über weitere Fans und Follower.

Dank dir vielmals für das Interview und bis zum nächsten Mal in Taghazout.
   

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Daniel Schöberl

Daniel ist Co-Founder von I Am Digital und mittlerweile selbst als Digitaler Nomade unterwegs, wo er sich mit Dienstleistungen im Sportmarketing, seinen Blogs und weiteren Online-Projekten seine Brötchen verdient.