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Aber was ist eigentlich mit Authentizität? - I Am Digital
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Aber was ist eigentlich mit Authentizität?

Aber was ist eigentlich mit Authentizität?

Bevor Daniel und ich I Am Digital gestartet haben, tauschten wir uns viel und regelmäßig aus. Egal ob auf Events, Facebook, Skype oder in Cafés nahe des Mannheimer Hauptbahnhofes, der damals in etwa die geographische Mitte unserer Wohnorte war. Wir redeten. Viel. Über das was I Am Digital sein könnte. Inhaltlich. Von der Philosophie. Und der Tonalität. Wir kamen schnell auf einen Nenner. Getrieben vor allem von einer gemeinsamen Neugier.

Keine Frage. Wir sind zwei verschiedene Persönlichkeiten, die sich hier einen Blog teilen. Und es funktioniert nach nun fast einem Jahr, das wir online sind, immer noch wunderbar.

Gemeinsam. Individuell.

Wir verfolgen eine gemeinsame Philosophie und haben ähnliche Ziele. Doch was vielleicht viel wichtiger dabei ist: wir verbiegen uns nicht. Wenn du einen Artikel von Daniel liest, wirst du ihn klar von meinen unterscheiden können. Sprachlich. Stilistisch. Wir bleiben wir. Und das ist gut so.

Warum erzähle ich dir das jetzt? In letzter Zeit habe ich mir viele Gedanken über das Thema Authentizität gemacht. Denn in den Szenen, in denen ich mich heute bewege, habe ich manchmal den Eindruck, dass man schneller dazu neigt sich zu verstellen. Wir reden über Marketingstrategien, Storytelling und Content Marketing.

Doch auf dem Weg vergessen wir oftmals das Wesentliche: uns selbst. Wir passen uns und unsere Marken an die Bedürfnisse der Zielgruppe oder die Plattform an. Doch irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass wir uns langsam selbst verlieren und auf die falschen Dinge konzentrieren. Es fehlt die Authentizität.

Authentizität ist keine Strategie

So sehe ich es immer wieder, dass sehr schnell klar ist, wie man etwas in welchem Zusammenhang ausdrückt. Aber, was wir ausdrücken, aus der Not heraus entsteht. Aus den Mustern, die wir aus der Strategie abgeleitet haben. Oder den Erwartungen der Gesellschaft. Und nicht das, was wir eigentlich sagen wollen.

Das Traurige ist, dass wir oft – mindestens in unserem Kopf – eine genaue Strategie verfolgen, wie wir auftreten, kommunizieren und dabei möglichst mehr Fans/Follower/Likes aufbauen können. Wir haben Artikel, Bücher, Videos dazu analysiert. Aber wir haben keine originäre Story. Wir haben nichts zu sagen. Denn es wurde zu viel Zeit damit verbracht eine Strategie zu entwickeln und gab zu wenig echte Erlebnisse, um Geschichten zu kreieren, die dann in die einzelnen Kanäle verstreut werden könnten.

Deswegen bewegen sich viele Leute auch online nur schwer von der Stelle. Und selbst wenn sie es tun, ist der Wert ihrer aufgebauten Beziehungen oftmals gering. Denn diese basieren nicht auf einer authentischen Beziehung, sondern lediglich auf dem Ergebnis der festgelegten Strategie und welche Inhalte auch immer daraus abgeleitet wurden.

Du bist nicht allein.

Das geht nicht nur Personenmarken so. Auch viele große Marken tun sich schwer den Kern ihrer Marke zu kommunizieren. Das passiert insbesondere dann, wenn die Führung keine klare Message hat oder die Distanz zwischen Führung und Kommunikation zu groß und die Wege verstrickt sind. Für große Marken ist es allerdings etwas einfacher dies hinter teuren Kampagnen zu verstecken und mit Hilfe von hohen Werbebudgets die leeren Worthülsen zu kaschieren.

Als Person baut man diese Distanz manchmal selbst auf. Zwischen dem eigenen Ich und den Erwartungen anderer. Ich bin mit mir zuletzt selbst hart ins Gericht gegangen. War unzufrieden über meine Art der Kommunikation in manchen Medien. In den letzten Jahren hat zunehmend eine Agenda bestimmt, wie ich mich in bestimmten Medien präsentiere. Natürlich war das noch ich. Aber ich habe oft verzichtet über Dinge zu sprechen, weil sie nicht ins Bild passen könnten. Zunehmend fühlte sich das beengend an. Nicht mehr nach mir.

Der Mut zur persönlichen Freiheit

Wenn wir bestimmte Dinge erreichen wollen, scheint es manchmal als gäbe es nur einen richtigen Weg. Eine richtige Verhaltensweise. Man fasst dies auch gerne als Professionalität auf. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Selbst wenn es Dinge gibt, welche bestimmten Personen missfallen, gibt es wiederum genug andere die diese zu schätzen wissen. Sich zu verbiegen, um etwas zu tun von dem man glaubt es würde einem gefallen, macht auf Dauer nicht glücklich.

Es engt dich selbst ein und es macht sich auch nach außen bemerkbar. Auch wenn du das selbst vielleicht nicht wahrnimmst. Ein authentisches Auftreten ist nicht nur ein wichtige Grundlage für erfolgreiche Kommunikation. Es ist auch ein Teil deines persönlichen Freiheitsgefühls. Und das sollte es dir mindestens wert sein.

Photo Credit: Drew Hays

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Julian Grandke

Julian ist Co-Founder von I Am Digital. Er arbeitet als Creative für eine Berliner Influencer Marketing Agentur und schreibt für verschiedene Blogs.