Wenn du einen neuen Blog startest, denkst du vermutlich an viele Dinge. Thema. Design. Ob du diese doofe About-Seite, die dir so gar nicht liegt, nun aus der dritten Person schreibst oder nicht. Und natürlich konkrete Inhalte. Willst du es professionell angehen, hast du vielleicht auch schon einen Redaktionsplan. Zu Beginn hast du dafür vermutlich keine Zeit. Schnell noch die neuen Social Media Profile einrichten. Und los geht’s.
Der Blog ist live. Du erzählst deinen (Facebook-)Freunden davon. Doch nach ein paar Tagen ebbt das Besucherstürmchen ab. Was nun?
Wie du schneller Leser findest
Du veröffentlich am Anfang motiviert mehrere Beiträge die Woche. Doch deine Reichweite in den sozialen Medien ist noch nicht groß genug, damit sich ausreichend tolle Menschen auf deiner Seite verlieren.
Google kennt dich noch gar nicht. Man wird sich wohl demnächst beschnuppern. Aber bis Google Zeit hat sich auf dich einzulassen dauert das wohl noch ein paar Monate. Anstatt jetzt aufzugeben oder passiv aggressiv die Anzahl deiner Beiträge zu verdoppeln, ist jetzt die Zeit gekommen eine Community um deinen Blog aufzubauen.
Es gibt viele Wege eine Blog-Community aufzubauen. Du solltest dir 2-3 davon aussuchen und dich mit diesen näher auseinandersetzen. Erwarte bitte nicht, dass deine neue Blog-Community innerhalb einer Woche steht. Egal wie viel Zeit du hast in diese zu investieren, der Aufbau einer guten Blog-Community kann Jahre dauern und wird nie ganz abgeschlossen sein. Es ist ein Prozess, you know..
Und dieser Prozess ist mindestens so spannend wie anstrengend oder manchmal frustrierend. Denn du musst viel ausprobieren und deine potenziellen Community-Mitglieder kennenlernen. Es erweckt aber auch den Ehrgeiz in dir und macht nebenbei auch noch Spaß. Wir sind bei I AM DIGITAL noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Aber wir sind unglaublich dankbar für jeden, der uns hier begleitet. Denn eine Community ist ein Geben und Nehmen. Und wir hoffen, dass unsere Artikel dir so viel geben wie es dein Feedback für Daniel und mich tut.
Ich habe die Wege, die beim Aufbau einer Blog-Community helfen, in zwei Schritte aufgeteilt. Denn du musst sowohl die richtigen Leute auf deinen Blog führen und dann so viele wie möglich überzeugen bei dir zu bleiben. Wir fangen heute dafür mit Schritt 1 an: Leser finden!
Deine Blog-Community braucht… Traffic!
Um eine Blog-Community aufzubauen, muss deine Zielgruppe deinen Blog natürlich erst einmal kennenlernen. Deswegen beginnt der Aufbau deiner Community auch erst einmal außerhalb deines Blogs. Du brauchst Traffic, Leser – oder wie auch immer du es nennen möchtest.
Ich zeige dir vier erprobte Wege, mit denen du an deine ersten Leser kommst.
1. Gastbeiträge
Wenn du ein paar hochwertige Beiträge in deinem Blog geschrieben hast, kannst du dich nun erstmal darum kümmern Leser einzufangen. Ein beliebter Weg ist es anderen Blogs, welche bereits über eine Leserschaft verfügen, Gastbeiträge anzubieten.
Bevor du dich auf den erstbesten Blog stürzt, überlege dir genau, ob dessen Leser auch den Inhalt von deinem Blog interessant finden würden. Gibt es ähnliche Themen und Herausforderungen, die in diesem Blog angesprochen und gelöst werden?
Bestens, dann los!
Gerade wenn du ein neuer Blogger bist, solltest du im besten Fall schon einen hochwertigen Artikel vorliegen haben, den du entweder vollständig oder in Auszügen beziehungsweise als aussagekräftige Outline an den von dir ausgewählten Blogger schickst.
Beschreibe auch in 1-2 knappen Sätzen deine Motivation für genau diesen Blog einen Gastbeitrag zu schreiben. Blogger haben oft wenig Zeit und setzen sich nur mit deinem Artikel-Vorschlag auseinander, wenn sie das Gefühl haben, dass du es ernst meinst.
Du solltest nicht gleich beim größten Blog anfragen. Denn diese wollen meistens Referenzen von dir sehen. Arbeite dich von Gastartikel zu Gastartikel immer weiter hoch und pflege die Beziehungen zu den Bloggern, mit denen du bereits zusammengearbeitet hast.
Nun kannst du jedes Mal dem nächst größeren Blog deine bisherigen Gastartikel als Referenz aufzeigen, was das Vertrauen in dein Können stärkt. Denke daran immer gut zu verhandeln wie und wo du pro Gastartikel die normalerweise 1-2 Links zu deinem eigenen Blog und gegebenenfalls zu deinen Social Media Profilen setzen kannst. So finden die ersten Leser in deinen Blog.
Und wenn es dir mal schwer fällt, bei größeren Blogs einen Gastartikel zu platzieren, kannst du die sogenannte Drafting-Technik verwenden, welche dir Derek Halpern in folgendem Video erklärt.
2. Interviews
So gerne ich auch meine Gedanken in Artikel lege, meine Lieblingsartikel sind Interviews. Ich fand es schon immer spannend verschiedene Perspektiven zu für mich interessanten Themen zu hören und Gedanken aus Menschen herauszukitzeln, an die sie so vielleicht selber noch nicht gedacht haben (ich hoffe man merkt das auch bei unseren Interviews auf I AM DIGITAL).
Du magst dich jetzt fragen, wie dir das nun hilft mehr Leser zu gewinnen. Gute Frage! Erstmal ist es wichtig für dich herauszufinden, ob du ähnlich viel Spaß an Interviews hast wie ich. Denn nur dann sind Interviews auf Dauer ein wirkungsvolles Tool für dich.
Im Unterschied zu „normalen“ Artikeln sind in ein Interview immer mindestens zwei Personen involviert. Wenn du also nicht gerade Beyonce oder Jay-Z zum Interview gebeten hast, sondern zum Beispiel einen Experten aus deiner Nische, dann haben diese Interviews durchaus auch Wirkung auf dein gegenüber.
Das funktioniert umso besser, wenn du gute Fragen stellst. Und das ist nun dein Job. Denn wenn deinem Interviewpartner das Interview auch Spaß macht, ist die Chance groß, dass dieser das Interview mit seiner eigenen Community teilt. Diese wird also nun auf dich und deinen Blog aufmerksam. Booyah!
3. Umfragen
Eine Abwandlung dieses Systems sind Umfragen unter Experten. Hier suchst du dir 1-2 zentrale Fragen und fragst verschiedene Experten nach ihrer Meinung. So erhöht sich die Chance, dass auch mehr Leute diesen Beitrag mit ihrer Community teilen.
Denk immer daran die Leute zu informieren, dass das Interview oder die Umfrage online ist und schicke ihnen den Link.
Du kannst auch 4-5 Fragen an die Experten schicken und daraus mehrere Beiträge basteln. Übertreibe es allerdings auch nicht, da du nicht erwarten kannst, dass sich bei diesen vermutlich sehr beschäftigten Menschen in der Kommunikation alles um dich drehen kann.
Auch wenn du nur Auszüge aus Artikeln oder Büchern von Bloggern und Experten in deinem Blogpost zitierst oder darauf eingehst, kannst du diesen den Link zum Artikel schicken.
Die meisten Menschen, die ein öffentliches Profil pflegen, haben Interesse daran mit ihrer Expertise dargestellt zu werden und haben daher vermehrt Grund dazu, solche Beispiele als Untermalung dieser zu teilen.
4. Der Pitch-Effekt
Du hast nach Punkt 1 und 2 vermutlich gemerkt, dass du es ganz ohne fremde Hilfe nur schwer schaffen wirst, direkt eine gute Leserschaft aufzubauen. Aber das ist schon okay. Die erfolgreichsten Blogger haben so angefangen.
Ein gutes Beispiel dafür liefert Sabrina Iovino. Die Reisebloggerin hat zum Aufbau ihres Blogs JustOneWayTicket.com eine interessante Strategie verwendet. Sie schreibt weniger Artikel als die meisten Blogger, nimmt sich für jeden einzelnen Beitrag aber viel Zeit.
Sie versucht zeitlose und wertvolle Artikel zu verfassen anstatt auf die Masse zu setzen und ihr Wissen auf viele kürzere Artikel zu verteilen. Während beide Strategien legitim sind, ist es im Fall von Sabrina’s Traffic-System nötig auf hochwertige, ausführliche Artikel zu setzen.
Denn Sabrina nimmt diese Artikel zur Grundlage, um jede Menge neue Leser auf Facebook zu begeistern. Wie macht sie das? Sie sucht Facebook-Seiten mit hohen Fan-Zahlen, die eine eindeutige Verwandtschaft zum Thema ihres Artikel haben und bittet diese mit einer netten Nachricht diese Artikel zu teilen. Wie sie das macht erläutert sie sehr gut in diesem Artikel.
Das rasante Wachstum ihrer Blog-Community und eigenen Facebook-Fans gibt ihrem System Recht. Es ist eine spannende Perspektive. Denn viele Blogger denken, dass ihre aufwendig produzierten Inhalte es verdient hätten mehr Leute zu erreichen. Sabrina geht das Thema proaktiv an und hat damit viel Erfolg.
Wenn es läuft, nicht nachlassen…
Nun kennst du also vier gute Wege, wie du die ersten Leser für deinen Blog gewinnst. Diese Maßnahmen funktionieren übrigens nicht nur die ersten Wochen und Monate. Wenn du es geschickt anstellst, kannst du so langfristig deine Blog-Community wachsen lassen und dein eigenes Profil schärfen.
Photo credit: Brian Mann