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Im Angsthasen-Modus zum digitalen Nomaden
I Am Digital

Im Angsthasen-Modus zum digitalen Nomaden

Angsthasen-Modus

Mit einer Verkürzung der Arbeitszeit seines eigentlichen Jobs nähert sich Daniel in kleinen Schritten dem digitalen Nomadentum. Wie seine Arbeit in Zukunft aussehen wird und warum er sich gegen die Selbstständigkeit und für die Angsthasen-Variante entschieden hat, beschreibt er im heutigen Beitrag.

Das neue Jahr hat gerade erst angefangen, bringt für mich allerdings die ersten gravierenden Änderungen mit sich. So werde ich von nun an keinen gewöhnlichen 9-to-5-Job mehr ausüben, sondern nur noch 70 Prozent meiner aktuellen Tätigkeit als Angestellter. Nicht etwa, weil ich den Spaß an meiner bisherigen Stelle verloren habe und mich nicht traue ganz loszulassen, sondern vielmehr, weil ich mir langsam eigene Projekte aufbauen möchte und um zu testen, ob das Leben als digitaler Nomade tatsächlich mein Ding ist.

Warum nur noch 70 Prozent?

Während ich im Jahr 2010 für ein halbes Jahr in Südafrika lebte, durfte ich bereits erste Erfahrungen als digitaler Nomade sammeln. Ok, ich war damals zwar als Praktikant bei einer Non-Profit-Organisation tätig, verdiente mir meinen Aufenthalt allerdings durch ein Online-Projekt für einen bekannten Sportartikelhersteller. Wirklich stressfrei war diese Doppelbelastung allerdings nie.

Daher habe ich Ende des vergangenen Jahres meinen aktuellen Arbeitgeber darum gebeten, meine Arbeitszeit auf 70 Prozent zu senken, da einzelne Projekte, wie zum Beispiel auch I Am Digital, immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Um mich komplett selbstständig zu machen, dafür macht mir meine momentane Festanstellung einfach zu viel Spaß beziehungsweise habe ich auch etwas Bammel davor, alles auf eine Karte zu setzen und am Ende mit nichts dazustehen.

Der Angsthasen-Modus, mit dem ich in kleinen Schritten zum digitalen Nomaden mutieren kann, ist mir dann doch lieber und gibt mir eine gewisse Sicherheit.

Wie werde ich in Zukunft arbeiten?

Mein primäres Ziel ist es, wie bereits angesprochen, mehr Zeit für eigene Projekte zu investieren und mir ein kleines Business aufzubauen. Inspiriert wurde ich dabei unter anderem von Tim Ferriss und seinem Buch „The 4 Hour Workweek“, der darin plädiert, seinen eigenen Weg zu gehen und hilfreiche Tipps für strukturiertes und effizientes Arbeiten offenlegt. Ob dies wirklich so leicht in die Tat umzusetzen ist, werde ich schon bald merken.

Die Reduzierung meiner 40-Stunden-Woche auf 28 Stunden bedeutet, dass mir der halbe Donnerstag und der komplette Freitag zur freien Verfügung stehen. Das hört sich erstmal schön an, allerdings soll die Zeit auch sinnvoll genutzt werden.

Um meine Selbstdiszplin zu wahren, werde ich daher einen halben Tag pro Woche in Cafés verbringen, um in Ruhe Ideen zu sammeln, Blogbeiträge zu schreiben und E-Mails abzuarbeiten. An den „freien“ Freitagen niste ich mich dagegen für das erste Quartal 2015 in einem CoWorking Space in Offenburg ein. Hierzu werde ich in den kommenden Wochen sicherlich noch einen gesonderten Beitrag veröffentlichen.

Ob ich mein mobiles Büro im Café oder einem Büro aufschlage spielt eigentlich keine Rolle, schließlich bin ich mit dem Notebook, einer funktionierenden Internetverbindung und meinen Tools für digitale Nomaden bestens aufgestellt und kann von überall aus arbeiten.

Minimalistischer Lebensstil

Als ortsgebundener Teilzeit-Digitaler-Nomade gehe ich in Zukunft auch dahingehend neue Schritte, dass ich mir einen minimalistischeren Lebensstil angewöhnen möchte. Im Klartext bedeutet dies, dass mir Ende des Monats ein Umzug in eine kleinere Wohnung bevorsteht und ich unnütze Sachen, von denen mir einige am Herzen liegen, gar nicht erst mit ins neue Heim nehmen werde.

Kisten die seit dem letzten Umzug noch im Keller stehen, werden ungeöffnet in den Container geworfen. Was ich im vergangenen Jahr nicht gebraucht habe, werde ich wohl auch in Zukunft nicht mehr benötigen. Anscheinend soll so eine Aussortierung und Beschränkung auf das Nötigste sehr befreiend sein.

Wer nicht fragt, der nicht gewinnt

Wer sich von euch, was den Einstieg ins digitale Nomadentum betrifft, noch unsicher ist und nicht gleich Nägel mit Köpfen machen will, der ist beim Angsthasen-Modus sehr gut aufgehoben. Ich für meinen Teil fühle mich durch meine fortlaufende Angestelltentätigkeit nicht nur finanziell abgesichert, sondern habe durch die Reduzierung der Arbeitszeit die Möglichkeit, mehr Zeit in meine (potenziellen) Projekte zu stecken.

Bevor ihr also gleich euren Job kündigt und eigentlich noch gar nicht so recht wisst, wie ihr euer Geld verdienen werdet, bittet euren Chef doch einfach um eine Reduzierung der Arbeitszeit. Eine Win-win-Situation für beide Seiten, schließlich habt ihr nicht nur mehr Zeit für eure Projekte und ein gesichertes Grundeinkommen. Vielmehr kann euer Vorgesetzter weiterhin auf euch zugreifen und muss weder einen Nachfolger suchen noch diesen einlernen, was oftmals enorme Kosten verursacht.

Ich freue mich auf alle Fälle sehr auf die kommenden Wochen und bin froh, dass ein halbes Jahr nach dem Launch von I Am Digital bereits die ersten Weichen für ein Leben als digitaler Nomade gestellt wurden. Nicht nur bei mir, sondern auch bei Julian, der ja bekanntlich seit einigen Monaten in Berlin lebt und von dort aus remote arbeitet. Wir halten euch auf alle Fälle auf dem Laufenden, was die Zukunft bringt und freuen uns auf ein spannendes 2015 mit euch zusammen.

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Daniel Schöberl

Daniel ist Co-Founder von I Am Digital und mittlerweile selbst als Digitaler Nomade unterwegs, wo er sich mit Dienstleistungen im Sportmarketing, seinen Blogs und weiteren Online-Projekten seine Brötchen verdient.