Von traumhaften Stränden über chaotische Großstädte bis hin zu den Anfängen des Himalaya-Gebirges. Thailand hat einiges zu bieten und ist gerade bei Backpackern auf Grund seiner vielen Gesichter außerordentlich beliebt. Warum Thailand auch bei digitalen Nomaden ganz besonders gut ankommt, erfahrt ihr heute bei uns.
Zugegeben, der Kulturschock bei der Ankunft in Bangkok nach mehr als zwölf Stunden Flug ist groß. Überfüllte Straßen, Massen an Menschen, schlechte Luft und absolutes Chaos. Genau das sind die Punkte, die man in den ersten Stunden auf asiatischem Boden mit dem beliebtesten Urlaubsland in Südostasien assoziiert. Doch glücklicherweise ändert sich dieses negative Bild, vor allem über Bangkok, bereits nach den ersten Tagen.
Zwischen Chiang Mai und Ko Phi Phi
Die Orte, die es mir während meiner beiden Aufenthalte in Thailand am meisten angetan haben und in denen ich die meiste Zeit verbracht habe, könnten unterschiedlicher nicht sein. So gibt es zum einen die pulsierende Großstadt Bangkok, die, wie bereits angesprochen, anfangs nur schwer zu ertragen ist. Doch je länger man sich in der Hauptstadt aufhält, umso schneller lernt man die Stadt zu lieben. Neben all den schönen Tempeln und der Khao San Road am Abend, lohnt sich vor allem ein Besuch auf dem Golden Mountain, bei dem man wunderbar die Stadt überblicken kann.
Das Gegenstück zu Bangkok ist hingegen Chiang Mai im Norden des Landes. Diese ist mit gut 135.000 Einwohnern nicht nur überschaubar, sondern auch weitaus ruhiger. Gerade für digitale Nomaden ist sie der Hotspot schlechthin. In der Nomad List belegt sie vor Pai und Bangkok den ersten Platz, was nicht zuletzt an den günstigen Lebenshaltungskosten, dem angenehmen Klima und einer fast reibungslosen Internetverbindung liegt. Doch dazu später mehr.
Im Inselvergleich gibt es mit Ko Phi Phi und Ko Lanta zwei Inseln beziehungsweise Inselgruppen, die sich ebenso stark voneinander abgrenzen wie Bangkok und Chiang Mai. Während die Trauminsel Ko Phi Phi, vor allem bekannt durch den Film „The Beach“, Weltruhm erlangte und zu einer wahren Pilgerstätte für Partyhungrige mutiert ist, lässt es sich auf kaum einer anderen Insel in Thailand besser entspannen als auf Ko Lanta. Für digitale Nomaden daher vielleicht sogar die bessere Alternative, da die Ablenkung auf Ko Lanta dann doch nicht so groß ist.
Lächelnde Thais und gute Infrastruktur
Ein positiver Wohlfühlfaktor hängt in der Regel von den Personen ab, die sich um einen herum befinden. Und genau das ist einer der Vorteile Thailands, denn egal wo man sich auch befindet, sind die Menschen hilfsbereit, freundlich und überaus kommunikativ. So ist es keine Seltenheit, dass einem die Thais den Reiseführer vollkritzeln oder auch dann Auskunft auf eine Frage geben, wenn sie eigentlich gar keine Ahnung haben. Man muss das Volk einfach gerne haben, auch wenn es gerade in Partyhochburgen immer wieder Ausnahmen gibt.
Was die Infrastruktur und das Reisen im Inland betrifft, so sind die einzelnen Orte sehr gut miteinander vernetzt. Sowohl lange Reisen mit dem Bus oder mit dem Zug können problemlos vor Ort gebucht werden und sind äußerst preiswert. Knotenpunkt bei längeren Reisen ist dabei stets Bangkok. Wer Zeit und Geld sparen möchte, sollte auf die Nachtbusse oder -züge umsteigen, allerdings unbedingt etwas Warmes zum Anziehen mitnehmen, da die Busse stark klimatisiert sind. Bei Schifffahrten sind Lebensmittelfrachter nicht nur äußerst abenteuerlich, sondern schonen zusätzlich euren Geldbeutel.
Innerorts ist das Tuk Tuk das schnellste und zugleich günstigste Fortbewegungsmittel, wobei der Fahrpreis stets ausgehandelt werden sollte. Zu beachten ist, dass einen der Fahrer direkt zum Ziel fährt und nicht erst in einen Shop, wo man sich beispielsweise einen Anzug schneidern lassen kann, wodurch die Tuk Tuk-Fahrer Provision in Form von Tankgutscheinen bekommen, während ihr eine Menge Zeit verliert.
Wer als digitaler Nomade länger an einem Ort bleibt und sich nicht gerade in der Großstadt aufhält, für den lohnt es sich oftmals auch, sich ein Moped für circa 60 Euro pro Monat zu mieten oder ein Auto für ungefähr 450 Euro pro Monat. Kleiner Tipp vorab: Schaut euch aber erstmal in aller Ruhe den Verkehr an, ob ihr es überhaupt mit den Fahrkünsten der Thais aufnehmen wollt.
Lebenshaltungskosten und Unterkünfte
Ein großer Pluspunkt, um von Thailand aus ortsunabhängig zu arbeiten, sind die günstigen Lebenshaltungskosten. Vor allem das Essen ist nicht nur preiswert. Die thailändische Küche zählt zugleich zu den besten der Welt. Mit welchen Ausgaben ihr rechnen müsst, könnt ihr der Website thailandsun.com entnehmen.
Ähnlich wie das Essen sind auch die Übernachtungen in Hostels und Appartments sehr günstig und je nach Reiseziel ab 8 Euro pro Nacht zu haben. Laut Tim von Earthcity gibt es 1-Zimmer-Studios inklusive Internet bereits ab 50 Euro im Monat. Am besten bucht ihr euch ein bis zwei Nächte nach der Ankunft bereits im Voraus ein Hostel und schaut dann einfach vor Ort, welche Unterkunft am ehesten euren Vorstellungen entspricht.
Coworking Spaces in Thailand
Im Allgemeinen ist die Internetverbindung in Thailand sehr gut, insbesondere auf dem Festland. Auf den einzelnen Inseln sind Strom- oder Internetausfälle keine Seltenheit, werden in der Regel aber schnell behoben. Daher sollte dies keine Hürde sein, um euren Alltagsgeschäften nachgehen zu können.
Hinzu kommt, dass in Thailand mehr und mehr Coworking Spaces entstehen. Die beiden bekanntesten sind sicherlich HUBBA in Bangkok und Punspace in Chiang Mai. Bei HUBBA gibt es neben einem Tagungsraum, weiteren Meetingräumen und einem Garten auch einen Chill-Out-Raum. Für umgerechnet 6,40 Euro pro Tag oder im Monatspaket für 114 Euro absolut bezahlbar und weitaus günstiger als bei uns im heimischen Deutschland.
Das Punspace in Chiang Mai sticht dadurch heraus, dass es in der Nähe weiterer Cafés, Bars und Restaurants liegt und jeden Tag für 24 Stunden geöffnet hat. Von der Ausstattung etwas weniger als beim Coworking Space in Bangkok, mit knapp 86 Euro pro Monat aber dafür nochmals günstiger. Zudem bieten die Inhaber Gruppentarife an, was gerade Paaren zugute kommen sollte. Und wer mal gar keine Lust auf einen Coworking Space hat, der kann es sich immer noch in einem Café bequem machen, von denen kaum eines kein Internet zur Verfügung stellt.
Ein wahres Paradies für digitale Nomaden
Momentan gibt es weltweit kaum ein Land, welches sich für digitale Nomaden besser eignet als Thailand. Nicht nur, dass die Lebenshaltungskosten sehr gering sind und die Infrastruktur nahezu perfekt ist. Das Land hat es verstanden auf den Zug der Digitalisierung aufzuspringen und legt nicht mehr nur Wert auf Pauschaltouristen und Rucksacktouristen, sondern bietet auch digitalen Nomaden ein perfektes Zuhause.
Doch bevor ihr nach Thailand aufbrecht, solltet ihr euch bewusst sein, dass gerade Chiang Mai nur so vor lauter digitalen Nomaden wimmelt. Besser ist es zumindest den Coworking Space bereits von Deutschland aus zu buchen, schließlich seid ihr zum Arbeiten in Südostasien und nicht (nur) zum Reisen. Eine Übersicht über weitere Coworking Spaces findet ihr unter thaistartup.net.
Da sich im vergangenen Sommer die Visabestimmungen für Thailand geändert haben, werden wir hierzu in der kommenden Woche nochmals einen gesonderten Beitrag veröffentlichen.