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Südafrika als Reiseziel für digitale Nomaden
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Südafrika als Reiseziel für digitale Nomaden

Südafrika als Reiseziel für digitale Nomaden

Südamerika und Südostasien sind die beiden Destinationen, in denen sich digitale Nomaden wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten und dem angenehmen Klima am liebsten aufhalten. Doch warum steht eigentlich bei so wenigen Südafrika auf der Liste? Daniel, der selbst für sechs Monate in Südafrika gelebt hat, stellt das Land heute etwas genauer vor und veranschaulicht, warum es auch für digitale Nomaden bestens geeignet ist und was es zu beachten gibt.

Das Land am Kap besticht vor allem durch zahlreiche Sonnentage, eine entspannte Lebensart, faszinierende Landschaften und boomende Großstädte. Vorwiegend englischsprachige Einwohner und bestes Wetter, während es bei uns stürmt und schneit, sind weitere Vorzüge, die das Land absolut reisenswert machen. Ich spreche aus Erfahrung, denn 2010 absolvierte ich ein sechsmonatiges Praktikum bei der Organisation Africaid´s WhizzKids United in Durban, welches ich mir nebenbei durch Online-Marketing-Aktivitäten für einen international bekannten Sportartikelhersteller finanzierte – sozusagen meine erste Erfahrung als digitaler Nomade.

Kapstadt, Durban & Johannesburg – die großen Drei

Würde ich dich fragen, was du mit Südafrika verbindest, dann kämen dir sicherlich zuerst Kapstadt und der Tafelberg in den Sinn, oder? Natürlich ist Kapstadt eine absolute Traumstadt mit wunderschöner Kulisse, doch es gibt weitaus mehr Städte, die für ein ortsunabhängiges Arbeiten im Regenbogenland in Frage kommen. So ist Kapstadt zwar die beliebteste Stadt und die für mich schönste Stadt der Welt, doch Orte wie Durban, Johannesburg, Port Elisabeth, East London, Plettenberg Bay oder Nelspruit sind es nicht weniger wert einmal vorbeizuschauen.

Dass es in Südafrika nicht die eine Stadt gibt, wird unter anderem dadurch deutlich, dass sich die Einwohner Johnannesburgs, die Durbanites und die Capetonians ständig necken, denn jeder hält seine Heimat für die beeindruckendste. Das spricht für die Qualität der unterschiedlichen Städte und macht deutlich, dass Südafrika eben nicht nur aus Kapstadt besteht, sondern du genügend Zeit mitbringen solltest, um die anderen Städte etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Während Johannesburg nicht nur die größte Stadt des Landes, sondern auch Wirtschaftsmacht und Motor Südafrikas zugleich ist, kennzeichnet sich Durban durch seinen coolen und lockeren Lifestyle. Kein Wunder, denn „Durbs“ ist ein wahres Surferparadies und geradezu perfekt für eine gesunde Work-Life-Balance, die auch Kapstadt vorzuweisen hat, auch wenn es dort doch sehr touristisch zur Sache geht, was dich bei der Suche nach einer günstigen Unterkunft vor einige Herausforderungen stellen könnte.

Fakt ist, dass sich alle drei Städte massiv voneinander unterscheiden, weshalb du am besten allen dreien einen Besuch abstatten solltest. Und mit Nelspruit, East London & Co. gibt es noch zahlreiche weitere sehenswerte Orte, an denen es sich wunderbar arbeiten und leben lässt.

Die Infrastruktur in Südafrika

Wie auch in Südostasien und Südamerika ist der Verkehr in Südafrika chaotischer als in unseren heimischen Gefilden. U-Bahnen gibt es nicht. Öffentliche Verkehrsmittel bestehen meist aus Bussen, Minibussen und Taxis. Obwohl Südafrika im Bereich südlich der Sahara das Land mit der besten Infrastruktur ist, ist ab und an Geduld gefragt. Wie sagte es während meines Aufenthaltes vor knapp fünf Jahren ein Zulu noch so schön: „Patience is the key to success.“ Recht hat er.

Vorsicht ist vor allem an den städtischen Busbahnhöfen geboten, wo es regelmäßig zu Diebstählen und Überfällen kommt. Wenn möglich nicht zu lange dort aufhalten. Aufpassen solltest du auch bei Zugfahrten und Touren mit Minibussen, da hier ebenfalls eine hohe Kriminalitätsrate vorherrscht. Manchmal lohnt es sich also ein paar südafrikanische Rand mehr zu investieren, um sicher von A nach B zu kommen. Ich hatte damals auch einen festen Taxifahrer, den ich bei notwendigen Fahrten immer wieder kontaktiert habe.

Innerhalb des Landes gibt es Fernbusse, die günstig und sicher sind. Eine Alternative ist der so genannte BAZ-Bus, der vor allem bei Backpackern beliebt ist, da er bei längeren Reisen einzelne Hostels abklappert. Für dich als digitaler Nomade, der zum Arbeiten in Afrika ist und nicht allzu viel Zeit mit Busfahrten verschwenden will, gibt es mehrere Fluggesellschaften, die billige Inlandsflüge anbieten. Ein Flug von Durban nach Kapstadt gibt es beispielsweise schon ab 100 Euro.

Infos zur Einreise nach Südafrika

Günstige Flüge nach Südafrika findest du entweder bei afrikanischen Fluggesellschaften, die durchaus abenteuerlich sein können, oder bei den renommierten Anbietern Qatar Airways und Emirates, die Jahr für Jahr Preise als beste Fluggesellschaften abräumen. Wie schon erwähnt ist Johannesburg der Hauptumschlagplatz in Südafrika – eigentlich für alles. Daher sind die preiswertesten Flüge auch diejenigen nach Jo´burg. Von dort kommst du problemlos überall hin, egal ob via Inlandsflug oder mit den Fernbussen.

Was das Visum betrifft, so ist Südafrika sehr kulant, weshalb du als Deutscher, Schweizer oder Österreicher keine größeren Probleme bekommen solltest, sofern die Dauer von 180 Tagen nicht überschritten wird und du keine Dienstleistungen für südafrikanische Unternehmen anbietest. In diesem Fall müsstest du im Vorhinein eine Arbeitserlaubnis beantragen. Alle Informationen dazu findest du unter www.dha.gov.za.

Hast du dein Business in der Heimat angemeldet, dann kommst du mit dem „Visitor´s Visa“ wunderbar über die Runden. Das Visum erlaubt es dir 90 Tage in Südafrika zu bleiben. Diese können um weitere 90 Tage verlängert werden, sofern sie zwei Monate vor Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung beim in jeder größeren Stadt vorhandenen Department of Home Affairs beantragt werden. Kleiner Tipp: Nehme dir etwas zu lesen mit, da Behördenbesuche in Südafrika furchtbar lange dauern können.

Wie in anderen Ländern hat die Überschreitung der Aufenthaltserlaubnis Konsequenzen. In Südafrika gibt es bei der Überziehung von mehr als 30 Tagen beispielsweise 12 Monate Einreisesperre. Also halte dich an die Regeln und arbeite fleißig für die heimischen Unternehmen, damit du von dem doch sehr lockeren Visum Gebrauch machen kannst.

Die Probleme des Landes

Vorab möchte ich loswerden, dass Südafrika ein atemberaubendes Land ist, vor allem wegen seiner Einwohner und der vielseitigen Landschaft. Doch es gibt leider auch viel Negatives, weshalb einige Regeln IMMER eingehalten werden müssen, um der Kriminalität aus dem Weg zu gehen. Ein paar dieser Regeln sind:

  • Innenstädte nach Einbruch der Dunkelheit meiden
  • Township-Besuche nicht auf eigene Faust (am besten mit einer ortsansässigen NGO)
  • bei Autofahrten in Großstädten die Türen verriegeln, da Überfälle an Ampeln keine Seltenheit sind
  • bei Überfall oder Bedrohung niemals Gegenwehr leisten

Die Punkte wirken sicherlich etwas abschreckend, aber sie sind absolut wichtig, schließlich gibt es für einen digitalen Nomaden nichts Schlimmeres, wenn der Laptop, die externe Festplatte oder das Smartphone geklaut werden. Nicht nur ärgerlich, sondern auch ziemlich teuer. Um keinen zu großen Verlust zu riskieren solltest du Unmengen an Bargeld zu Hause lassen und deine technischen Utensilien unsichtbar in einem passenden Rucksack verstauen.

Als Sparfuchs wirst du in Südafrika leider auch nicht allzu weit kommen, denn die Lebenshaltungskosten sind (zumindest in den Großstädten) mit deutschen Verhältnissen vergleichbar. Wenn du dein Business gerade erst aufbaust und auf Sparflamme reisen willst, dann wäre Thailand vorerst wahrscheinlich die bessere Option. Es muss ja auch nicht gleich Clifton in Kapstadt als Destination angepeilt werden, sondern lieber ein sicherer Außenbezirk.

Lange Zeit gab es innerhalb Südafrikas massive Probleme mit dem Internet. Die Breitbandverbindungen waren alles andere als stabil und von Flatrates fehlte bis vor einigen Jahren jede Spur. Glücklicherweise hat sich dies enorm geändert, sodass du in größeren Städten problemlos Zugriff auf das Internet haben solltest. Lass dich aber dennoch nicht von einzelnen Stromausfällen aus der Ruhe bringen, denn die gibt gibt es immer mal wieder.

Sachen packen und los geht´s

Es gibt viele Dinge, die du bei einer Reise an den Kap beachten musst, keine Frage. Aber sobald du die ersten Schritte nach der Ankunft gehst und in die lächelnden Gesichter der Südafrikaner blickst, ist all die Panikmache vergessen. Die Einwohner sind fantastisch, lachen, tanzen und sind sehr hilfsbereit. Dass es auch die andere Seite gibt, ist auf Grund des geschichtlichen Hintergrunds hinsichtlich der Apartheit auch irgendwie nachvollziehbar.

Doch alles in allem ist Südafrika ein boomendes Land und wirtschaftlich stabil. Viele Start-Ups, wie zum Beispiel WooThemes (nochmal den Namen googlen), haben ihren Ursprung in Südafrika. Die Tech-Szene ist sehr fortgeschritten, weshalb es mittlerweile nicht nur in Kapstadt, Johannesburg und Durban viele Coworking Spaces gibt, in die du dich während eines Besuchs einmieten kannst. Auch in Cafés sind mit Macbook bewaffnete Personen längst keine Seltenheit mehr.

Rückblickend auf meine damalige Zeit in Südafrika wird mir klar, dass Südafrika eigentlich der ideale Ort für digitale Nomaden ist und mich persönlich vielleicht sogar die beste Destination zum ortsunabhängigen Arbeiten wäre. Ich hoffe, ich stehe mit meiner Meinung nicht alleine da. Was denkst du über das Arbeiten von Südafrika aus?

   

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Daniel Schöberl

Daniel ist Co-Founder von I Am Digital und mittlerweile selbst als Digitaler Nomade unterwegs, wo er sich mit Dienstleistungen im Sportmarketing, seinen Blogs und weiteren Online-Projekten seine Brötchen verdient.