Warning: Creating default object from empty value in /www/htdocs/w0153ee4/iamdigital.de/wp-content/themes/throne/include/options/ReduxCore/inc/class.redux_filesystem.php on line 29
Minimalismus oder "Weniger ist mehr!" - I Am Digital
I Am Digital

Minimalismus oder „Weniger ist mehr!“

Minimalismus

Laptop, Smartphone, Strandoutfit, Sonnenbrille und Zahnbürste, verpackt in einem coolen Rucksack. Ungefähr so stellt man sich die Ausrüstung eines digitalen Nomaden vor. Das ist so natürlich nicht ganz richtig, obwohl ein digitaler Nomade durchaus auf viele Alltagsdinge verzichten muss. Ein minimalistisches Leben eben, weshalb sich Daniel heute ausgiebig mit dem Begriff Minimalismus beschäftigt.

Konsumorientierte Überflussgesellschaft. Ungefähr so könnte man das Konstrukt nennen, in dem wir leben. Wir kriegen alles, was wir wollen und eigentlich haben wir auch alles, was wir woll(t)en. Ziemlich öde, oder? Daher tendieren wir dazu uns wieder vermehrt auf die ursprünglichen Werte zu besinnen. Geld und Güter sind nicht mehr das A und O und primäre Bedürfnis, das es zu stillen gilt, auch wenn sich viele durch Statussymbole definieren. Es ist mittlerweile der Faktor Zeit, der in unserer Gesellschaft immer kostbarer wird, weshalb Minimalismus voll im Trend liegt.

Was versteht man unter Minimalismus?

Eine einheitliche Definition zum Minimalismus gibt es nicht beziehungsweise konnte ich bei meiner Recherche keine wirklich gute finden, denn jeder definiert den Lebensstil anders. Vielleicht liegt es daran, dass die Begrifflichkeit noch gar nicht so alt ist und aus der Architektur stammt.

Seinen Ursprung in Verbindung mit dem „einfachen“ Leben oder dem eines digitalen Nomaden hat der Trend in den USA, wo Dave Bruno im Jahr 2008 die „100 Things Challenge“ startete. Das Ziel von Bruno war es, seinen persönlichen Besitz auf 100 Gegenstände zu dezimieren Dies gelang ihm auch, woraufhin er in Kelly Sutton ein Jahr später einen weiteren Nachahmer fand, der sein Vorhaben ebenfalls der Öffentlichkeit präsentierte.

Seitdem wurde der Begriff nicht mehr nur im architektonischen Zusammenhang genutzt, sondern von Menschen, die auf Besitz verzichten, um sich auf das Wesentliche zu beschränken und dadurch einfach glücklicher zu werden. Während Wikipedia Minimalismus als „Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht“ definiert, sehe ich Minimalisten als Personen, die aus freiem Willen das Ziel verfolgen, wenig zu besitzen (in welcher Form auch immer ) und den Konsum dahingehend einschränken, um aus dem Verzicht etwas Positives abzuleiten. Sozusagen ein Ganzjahresfasten.

Minimalismus kennzeichnet sich also durch eine Beschränkung auf das Wesentliche, was nicht nur auf Konsumgüter zutrifft. Die Wohnung ausmisten, den Fernseher abschalten oder die Arbeit reduzieren. All das kann mit Minimalismus in Verbindung gebracht werden, sodass Vorurteile, ein Minimalist lebe in einer Wohung, die lediglich aus einem Tisch mit einem Stuhl und einem Bett besteht, absolut unangemessen sind.

Gründe für einen minimalistischen Lebensstil

Beim Lesen der obigen Zeilen fragst du dich sicherlich, warum du überhaupt minimalistisch leben solltest. Klar, als digitaler Nomade kommt man nicht drumherum und muss seinen Kleiderschrank und die alltäglichen Gebrauchsgegenstände drastisch reduzieren. Warum aber trotzdem auf alles verzichten und nicht einfach bei den Eltern oder Bekannten lagern, während du in der großen, weiten Welt unterwegs bist? Ganz einfach, der Verzicht auf einige Dinge hat gewisse Vorteile.

Fakt ist, dass wir in unserer Gesellschaft momentan von allem zu viel haben, egal ob in Form von Eigentum, Informationen, Arbeit oder Terminen. Daher wächst das Streben nach einem bewussteren Leben und die Suche nach einem Lebensstil, der zu mehr Unabhängigkeit und Freiheit beiträgt. Wir sind also ständig auf der Suche, der Reizüberflutung entgegenzuwirken. Wie hat es der Philosoph Friedrich Nietzsche, der übrigens ein Verfechter des materiell einfachen Lebens war, einst so schön gesagt:

„Wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen: Gelobt sei die kleine Armut!”

Auch Vernon Howard fand zu Lebzeiten die passenden Worte:

„You have succeeded in life when all you really want is only what you really need.“

Da ist schon was dran an den Zitaten der beiden, weshalb das Abwerfen von Ballast in Form von Alltagszwängen oder Gegenständen sicherlich mehr als befreiend wirkt, was dir einzelne digitale Nomaden aus eigener Erfahrung bestätigen können. Doch es ist nicht nur der massenhafte Konsum und die eigenen Verhaltensweisen, die der Grund für einen minimalistischen Lebensstil sind. Auch äußere Einflüsse spielen eine bedeutende Rolle und zwingen indirekt zum Verzicht auf etwas. Beispiele hierfür können Umweltkatastrophen, die Verschwendung von Lebensmitteln oder auch Berichte über Massentierhaltung sein, die einen moralisch und indirekt zum Minimalismus anregen.

Wie beginnt man minimalistischer zu leben?

Der Minimalismus ist bereits bei uns angekommen, woran die Digitalisierung nicht ganz unschuldig ist. Ein gutes Beispiel dafür steckt im ebenfalls boomenden Begriff „Share-Econony“, an dem deutlich wird, dass der Besitz an Bedeutung verliert und der allgemeine Nutzen einer Sache im Vordergrund steht. So erfreut sich das Car-Sharing in Großstädten an wachsender Beliebtheit, Streaming-Dienste ersetzen den Konsum von CDs und DVDs und bei Coworking Spaces teilt man sich sogar den Arbeitsplatz mit anfangs völlig fremden Menschen. Der Besitz verliert an Wert und so mutieren wir nicht nur durch die Digitalisierung unbewusst zu Minimalisten.

Doch auch ohne den Automatismus ist es nur zu empfehlen, sich von einigen Sachen zu trennen, die sowieso nicht mehr benutzt werden. Fangt doch einfach mal an euren Kleiderschrank auszusortieren. Nutze den nächsten Umzug zum Ausmisten oder überlege dir auf deiner nächsten Reise, ob du nicht auch mit dem zufrieden sein kannst, was du in deinem Rucksack verstaut hast. Und vergess nicht öfter mal NEIN zu sagen, denn auch das ist eine Form des Minimalismus, die dir eine Menge Zeit und Nerven sparen kann.

Lesenswertes und die ersten Schritte

Wenn du dich näher mit dem Thema auseinandersetzen willst, dann schaue doch mal auf einem der folgenden Blogs beziehungsweise Podcasts vorbei, die dir sicherlich dabei helfen, deine eigene Definition von Minimalismus zu finden und die ersten Schritte zu wagen:

Wenn du ein digitaler Nomade werden willst, dann musst du dich wohl oder übel mit einem minimalistischen Lebensstil anfreunden. Kannst du das nicht, dann wird das ortsunabhängige Arbeiten wohl eher zur Tortur als zum coolen Lifestyle werden. Also fange am besten gleich damit an dich von überflüssigen Dingen zu trennen.

Da bei mir, wie du ja weißt, seit diesem Jahr der Angsthasen-Modus läuft und ich zum Ende des Monats in eine kleinere Wohnung ziehe, bin auch ich momentan fleißig am Verkaufen, Verschenken und Wegwerfen. Auch, wenn ich dem Minimalismus anfangs etwas skeptisch gegenüber stand, so muss ich zugeben, dass es durchaus befreiend wirkt, die Mülltonne mit altem Gerümpel vollzustopfen.

Welche Erfahrungen hast du bisher gesammelt?

About author View all posts Author website

Daniel Schöberl

Daniel ist Co-Founder von I Am Digital und mittlerweile selbst als Digitaler Nomade unterwegs, wo er sich mit Dienstleistungen im Sportmarketing, seinen Blogs und weiteren Online-Projekten seine Brötchen verdient.