In den vergangenen Jahren hat sich das Werbenetzwerk von Facebook enorm weiterentwickelt. Für viele noch als Datenkrake verschrien, steckt gerade in der Sammlung eben solcher Daten enormes Potenzial, um erfolgreich zu werben und den potenziellen Kunden zu erreichen. Ein paar Tipps solltest du beim Erstellen von Facebook Anzeigen aber keineswegs außer Acht lassen.
In den Artikeln Wie du dir mit Facebook die richtigen Fans angelst und Mehr Newsletter-Anmeldungen mit Facebook Lead Ads – So klappt´s! haben wir die Facebook Anzeigen bereits zweimal aufgegriffen. Dort findest du nicht nur hilfreiche Informationen, wie du deine Fanseite pushst und dir eine relevante Fanbasis aufbaust, sondern auch wie du deinen Newsletter-Verteiler mit Hilfe der Werbeanzeigen erweiterst.
Dies sind jedoch nur zwei der zahlreichen Optionen, die das Facebook-Werbenetzwerk bietet, um dein Business, deine Marke oder dein Produkt voranzutreiben. So kannst du beispielsweise dein frisch publiziertes Ebook bewerben, den Umsatz deines Online-Shops steigern oder eine App promoten.
Die Möglichkeiten der Werbeplattform, die längst zu einer starken Konkurrenz von Google AdWords und der Bing Ads geworden ist, sind schier grenzenlos und werden beinahe wöchentlich optimiert.
Tipps für das Schalten von Facebook Anzeigen
Um jedoch erfolgreiche Facebook Anzeigen zu schalten, bedarf es einiger Kniffe und Stellschrauben, an denen du drehen solltest. Obwohl facebook for business jungfräulichen Werbern einen sehr guten Leitfaden zum Schalten der Ads anbietet, kannst du auf Grund der Vielfalt an Anzeigenformaten schnell den Überblick verlieren.
Daher möchte ich dir in diesem Beitrag zehn Tipps mit auf den Weg geben, die für günstige Klickpreise, ordentliche Durchklickraten und der Generierung von Conversions unerlässlich sind:
1. Mache dir Gedanken über deine Zielgruppe
Bevor du das erste Mal den Werbeanzeigenmanager öffnest, solltest du dir im Klaren sein, wie deine Zielgruppe aussieht und wen du mit den Anzeigen erreichen willst. Nehme dir daher am besten einen Stift und ein leeres Blatt Papier zur Hand und überlege dir, welche Merkmale die Personen haben, die deine Dienstleistung in Anspruch nehmen oder dein Produkt kaufen.
Das große Plus von Facebook Ads ist nun mal das Zielgruppentargeting und gerade deshalb gilt es für dich, das volle Potenzial auszuschöpfen.
2. Bringe eine klare Struktur in deinen Werbeanzeigenmanager
Innerhalb deines Werbeanzeigenkontos gibt es drei verschiedene Ebenen, nämlich die Kampagnen-, die Werbeanzeigengruppen- und die Anzeigenebene. Während bei der Kampagnenebene allgemeine Einstellungen vorgenommen werden, kannst du bei den Werbeanzeigengruppen unter anderem deine Zielgruppe festlegen, bevor du schließlich unter Werbeanzeigen deine Ads gestaltest.
Struktur ist wichtig, um den Überblick zu behalten und bei den Auswertungen deiner Werbekampagnen keinen Kollaps zu kriegen, da du nicht auf einen Blick siehst, welche Zielgruppe du eingestellt hast oder was Anzeige 1 von Anzeige 2 unterscheidet. Auch hier macht sich ein Zettel und Stift mit einer kleinen Skizze im Vorhinein durchaus bezahlt.
3. Reduziere die Klickkosten durch eine kleinere Zielgruppe
Auf der Ebene der Werbeanzeigengruppen hast du, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit, deine Zielgruppe nach verschiedenen Kriterien einzustellen. Dabei wird dir stets die Anzahl der zu erreichenden Personen angezeigt. Diesen Wert solltest du im Auge behalten, da
- du mit einer steigenden Anzahl an Facebook-Nutzern eine größere Konkurrenz an Mitbewerbern hast, was die Kosten pro Klick steigen lässt.
- du bei einer zu kleinen Zielgruppe Gefahr läufst, dass deine Anzeigen nicht ausgeliefert werden oder ein Nutzer deine Anzeige immer und immer wieder zu Gesicht bekommt.
Mein Tipp: Suche dir eine Zielgruppe, die ungefähr zwischen 5.000 und 50.000 Nutzern liegt, obgleich diese Werte je nach Produkt, Marke und Dienstleistung vollkommen unterschiedlich sein können.
4. Erstelle unterschiedliche Anzeigen für unterschiedliche Zielgruppen
Innerhalb der Werbeanzeigengruppe und bei den Facebook Anzeigen selbst ist es von Bedeutung, dass du nicht nur eine Option online stellst, sondern dir Alternativen zu deinen Zielgruppen und vor allem auch deinen Anzeigen bastelst. Nur so kannst du testen, welche Zielgruppe am besten konvertiert und welche der Anzeigen den meisten Erfolg verspricht. Je nach Budget ist es ratsam pro Anzeigengruppe mindestens drei Anzeigen zu erstellen.
5. Lass Bilder für dich sprechen
„Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.“ Ein abgedroschener Satz, bei dem ich mir nicht sicher bin, wie häufig ich diesen schon in diversen Blogs und auf Vorträgen verwendet habe. Das beweist allerdings auch, welch große Bedeutung Bilder in der Werbung haben. Greife daher auf aussagekräftige Bilder zurück, die deine Zielpersonen fesseln.
Hast du keine gute Bilddatenbank, dann kannst du ohne Bedenken auf die Fotos im Werbenetzwerk zurückgreifen, die Facebook auf Grund einer Kooperation mit Shutterstock anbietet und welche du kostenlos verwenden kannst. Das einzige Problem ist, dass du die Stockphotos nicht bearbeiten und mit eigenen Texten im Bild versehen kannst.
6. Nutze die Kraft des Call-to-Actions
Jetzt einkaufen, Mehr dazu, Registrieren oder Herunterladen. Dies ist nur eine kleine Auswahl der so genannten Call-to-Actions, die du in deine Facebook Anzeige einbinden kannst. Dadurch machst du deine Zielperson bereits vor dem Klick auf die Anzeige darauf aufmerksam, was sie auf der jeweiligen Zielseite erwartet.
Mit den Call-to-Actions steigerst du deine Conversions, weshalb du Anzeigen mit unterschiedlichen Call-to-Actions erstellen solltest, um den für dich am besten funktionierenden herauszufinden.
7. Stelle ein, dass Facebook deine Anzeigen optimiert
Unter Optimierung und Preise auf der Ebene der Werbeanzeigengruppen besteht die Möglichkeit einzustellen, deine Werbekampagne von Facebook optimieren zu lassen oder Einstellungen manuell vorzunehmen. Meine Erfahrung, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, ist, dass Facebook meist besser optimiert als du oder ich es manuell einstellen.
Also vertraue Facebook (ausnahmsweise) und du wirst nach wenigen Tagen beziehungsweise Wochen feststellen, dass deine Klickpreise oder die Kosten pro Aktion sinken. Ist dies nicht der Fall, dann ist es höchste Eisenbahn, neue Kampagnen aufzusetzen.
8. Stoppe deine Anzeigen nicht
Durch das Unterbrechen deiner Kampagnen, zum Beispiel durch fehlendes Budget oder die Terminierung auf einen bestimmten Zeitraum, stoppt Facebook seine Optimierung und beginnt von Neuem. Das bedeutet, dass teils gewonnene Daten aus der Vergangenheit keine wirkliche Rolle mehr spielen und Facebook ganz von vorne mit dem Optimieren beginnen muss. Versuche daher, auch wenn das Budget mal knapp sein sollte, deine Ads durchweg laufen zu lassen.
9. Greife auf den Power-Editor für mehr Optionen zurück
Der Power-Editor ist in einem Reiter innerhalb des Werbenetzwerkes versteckt und bietet dir die Möglichkeit neue Kampagnen schnell und einfach zu erstellen. Er ist zugegebenermaßen etwas tricky, hat aber den großen Vorteil, dass du neue Kampagnen nicht nur schneller aufsetzen kannst, sondern durch den Power-Editor weitere Anzeigenformate, wie zum Beispiel die Dark Posts oder die Lead Ads, nutzen kannst.
10. Daten analysieren immer weiter optimieren
Mein zehnter und letzter Tipp ist ein immer wiederkehrender Kreislauf. Denn oberste Priorität bei der Pflege deiner Facebook Anzeigen sollte das Optimieren der Ads haben. Im Klartext bedeutet dies:
Anzeigen erstellen ▶ gesammelte Daten auswerten ▶ teure Anzeigen löschen ▶ neue Anzeigen erstellen ▶ gesammelte Daten auswerten ▶ teure Anzeigen löschen ▶ …
Behalte deine Kampagnen im Blick und überprüfe regelmäßig deine Einstellungen. Nachdem du eine Weile optimiert und verschiedene Alternativen getestet hast, weißt du, welche Anzeigen langfristig tatsächlich für den Erfolg deines Business (mit)verantwortlich sind.
Probiere es doch einfach mal aus!
Sofern du bereits über einen Facebook-Account und eine Fanseite verfügst – wovon ich schwer ausgehe – kannst du dich unter Werbeanzeige erstellen mit dem Werbeanzeigennetzwerk vertraut machen und deine ersten fiktiven Anzeigen erstellen. Zur Kasse gebeten wirst du erst, sobald du auf den Bestellung aufgeben-Button klickst und deine Konto- oder Kreditkartendaten hinterlegst.
Mache doch einfach mal einen Testlauf und setze ein kleines Budget (z. B. 20 Euro) über einen bestimmten Zeitraum ein. Somit verschaffst du dir einen groben Überblick, was dich ein Klick im Groben kostet und ob deine Zielgruppe auf deine Anzeigen überhaupt anspringt.
Ich habe in den vergangenen viereinhalb Jahren, als ich als Teamleiter Social Media bei einer Online-Marketing-Agentur tätig war, sehr gute Erfahrung mit Facebook Anzeigen gemacht. Auch jetzt noch seit meinem Start als Digitaler Nomade decken die Ads einen Großteil meiner Dienstleistungen ab.
Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel, weshalb es sicherlich Produkte gibt, die schlecht zu bewerben sind und nicht konvertieren. Wenn du Facebook Anzeigen als Werbemittel gar nicht erst testest, wirst du nie erfahren, ob sie einen Mehrwert für dich und dein Business haben oder nicht.
Daher wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren und falls du Fragen hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar.
Photo Credit: William Iven | unsplash.com